piwik no script img

Özal mit Delegation nach Moskau

Ankara (ap) — Der türkische Präsident Turgut Özal ist gestern mit einer Delegation von 70 Geschäftsleuten zu einem fünftägigen Besuch der Sowjetunion nach Moskau geflogen, der erste Besuch eines türkischen Staatsoberhauptes im Nachbarland seit 22 Jahren. Der inzwischen verstorbene damalige Präsident Cevdet Sunay war 1969 in Moskau. Sein Besuch war drei Jahre später vom damaligen Staatspräsident Nikolai Podgorny erwidert worden. In Moskau soll Özal vom sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow empfangen werden und mit ihm bilaterale und internationale Fragen, vor allem aber die Entwicklungen nach dem Golfkrieg erörtern, sagten Regierungsbeamte in Ankara. Auch wollen beide Präsidenten einen Freundschaftsvertrag unterzeichnen. Der letzte Vertrag dieser Art war von den Gründern beider Staaten, Lenin und Kemal Atatürk, 1921 geschlossen worden. Auch ein neues Handels- und Doppelbesteuerungsabkommen soll während des Özalschen Moskaubesuches unterschrieben werden. Den Erwartungen gemäß wird sich Özal auch für türkische Firmen einsetzen, die sich um den von der Bundesrepublik mit Zusagen von 7,8 Milliarden Mark finanzierten Bau sowjetischer Soldatenwohnungen beworben haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen