: SchülerInnen besetzen ihr Gymnasium
■ Weder Lehrerinnen noch Schüler wollen Hermann-Böse-Gymnasium als Schulzentrum
Draußen Transparente, drinnen Schlafsäcke: Schülerprotest
SchülerInnen besetzen ihr Gymnasium
Weder Lehrerinnen noch Schüler wollen Hermann-Böse-Gymnasium als Schulzentrum
Vier Tage wollen die Schülerinnen des Gymnasiums an der Hermann-Böse-Straße ihre Schule besetzen. Damit reagieren sie auf die geplante Umstrukturierung ihrer Schule in eine Gesamtschule. Mit Leserbriefen, Diskussionen und vor allem durch die andauernde Präsenz im Schulgebäude wollen die GymnasiastInnen zeigen, daß sie mit den Plänen der Bildungsbehörde nicht einverstanden sind. Nicht nur das Hermann-Böse-Gymnasium soll nach den Vorstellungen von Bildungssenator Scherf umgestaltet werden; auch das Kippenberg- Gymnasium soll zum Schulzentrum werden. Die bisherige Haupt-und Realschule an der Lothringer Straße wird dann diesem Schulzentrum angegliedert.
Die SchülerInnen stehen mit ihrem Protest unter dem Motto „Schüler sagen ja — Bremen braucht Gymnasien“ nicht alleine da. Auch die Schulkonferenz des Kippenberg-Gymnasiums und der Beirat Schwachhausen hatte — mit den Stimmen der SPD — schon Ende Februar die Pläne von Senator Scherf abgelehnt. „Soweit es in unseren Kräften steht“, so ein Lehrer des Hermann-Böse-Gymnasiums, „sollten wir die Schüler unterstützen“.
Zwar beinhalten die Bildungs-Pläne die Einrichtung eines — seit langem geforderten — zweisprachigen Bildungsganges an der Hermann-Böse-Schule, aber das allein genügt den Betroffenen nicht. Für die SchülerInnen ist die Begründung für das neue Konzept „schwammig“ und „nicht nachvollziehbar“. Während Senator Scherf noch vor einiger Zeit erklärt habe, daß die Schülerzahlen für eine Gesamtschule zu gering seien, gebe es nun plötzlich eine Strukturänderung, die auf einer steigenden Schülerzahl basiere. Doch derartige Kritik stieß bei der Bildungsbehörde bisher auf taube Ohren: „Von der Behörde aus ist keine Bereitschaft da, sich mit uns auseinanderzusetzen“, beklagt ein Schülervertreter. Die Einladung zu einer Podiumsdiskussion hatte Walter Freitag von der Bildungsbehörde abgelehnt. dh/Foto:J.O.
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