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Besser als die Weltmeister

■ Nach 24 Jahren Pause siegten deutsche TischtennisspielerInnen in der Europaliga

Berlin (dpa) — Mit einer Weltklasseleistung entzauberte die Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes Herren-Weltmeister Schweden. Die Düsseldorfer Doppel-Weltmeister Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner führten ihr Team in Hannover im zweiten Endspiel der Europaliga zum ersten Gesamtsieg seit 1967. Vor 4.800 begeisterten Zuschauern stand der Erfolg der DTTB-Mannschaft, die bereits das Hinspiel in Stockholm 4:3 gewonnen hatte, bei einer 4:1-Führung vorzeitig fest.

Den Grundstein zum erhofften Triumph legte im ersten Einzel der deutsche Meister Jörg Roßkopf mit einem Sieg gegen den dreimaligen Europameister Mikael Appelgren. Übertriebene Vorfreude vor der WM in Japan wehrte Roßkopf ab: „Es gibt viele Asiaten, gegen die ich noch nie spielte. Eine Medaille ist nicht drin.“

Beflügelt durch den Auftritt seines Partners und Freundes bezwang anschließend Steffen Fetzner völlig unerwartet Einzel-Weltmeister Jan-Ove Waldner glatt in zwei Sätzen 21:18, 21:19. Die Nummer 42 der Weltrangliste agierte gegen die Nummer eins ohne Respekt. „Wir hatten Waldner und Appelgren aufgestellt, weil das Spiel für uns wichtig war, auch wenn unser Saisonziel die Weltmeisterschaften sind“, hatte Schwedens Teamcoach Anders Thunström die Nominierung seiner Aushängeschilder begründet. Beide hatten im Hinspiel gefehlt.

Nach der beruhigenden 2:0-Führung schickte DTTB-Teamcoach Zlatco Cordas die viermalige Deutsche Meisterin Nicole Struse (Steinhagen) in die Box. Die 19jährige, die den Vorzug gegenüber Olga Nemes (Dülmen) erhalten hatte, unterlag in drei Sätzen mit 21:19, 20:22, 10:21 Pernilla Pettersson. Roßkopf/ Fetzner bezwangen in ihrer Spezialdisziplin die demoralisierten Waldner/Appelgren 21:19, 21:16, ehe das Mixed Roßkopf/Struse mit 18:21, 21:17, 21:19 gegen Appelgren/Pettersson den krönenden Schlußpunkt setzte. Der sechste Sieg im 22. Europaligaspiel gegen Schweden zahlte sich für das DTTB-Team auch finanziell aus. Die Mannschaft, der außerdem Olga Nemes und Peter Franz (Grenzau) angehörten, erhielt eine Siegprämie von 30.000 Mark. Auf den ersten Gesamtsieg in dem Mannschaftswettbewerb, der in der nächsten Saison zugunsten einer Damen- und Herren-Europaliga abgeschafft werden soll, hatte der DTTB seit 24 Jahren vergeblich gewartet.

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