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Zum Golfkrieg

Wir sind erschüttert über den jüngsten Kriegsverlauf. Es ist offenkundig, welches die tatsächlichen Kriegsziele der Amerikaner waren. Die sowjetische Friedensinitiative wurde von den USA gezielt boykottiert. Stattdessen rief der amerikanische Präsident zum Beginn der Bodenoffensive auf und machte damit jegliche Hoffnung auf eine Verhandlungslösung zunichte.

Saddam Hussein sollte nicht nur militärisch total vernichtet, sondern auch in größtmöglichem Maße gedemütigt werden. Nicht einmal der bereits abgeschlossene Rückzug aus Kuwait reichte dem übermächtigen Gegner aus, um die Kriegshandlungen einzustellen. Der sanktionierte Massenmord mußte fortgesetzt werden. Die zynische Kriegslogik, in der 10.000 Menschenleben mehr oder weniger nicht zählen, nahm weiter ihren Lauf: Auf der einen Seite der Wille zur totalen Vernichtung des Gegners, der praktisch bereits kapituliert hatte.

Durch diesen Krieg wurde er ein weiteres Mal die Machthierarchie in der „Weltgemeinschaft“ deutlich. Die UNO hat [...] sicher in den Augen der Bevölkerung der armen Länder ihre Glaubwürdigkeit als Friedensmacht verloren. — Eine Gemeinschaft gleichberechtigter Staaten war sie noch nie. Aber während des Golfkrieges wurde die UNO vom amerikanischen Präsidenten nicht einmal mehr konsultiert, sondern ihre Aktivität beschränkte sich darauf, von den USA getroffene Entscheidungen mitzutragen. [...]

Auch wenn es beinahe gelungen ist, die Friedensbewegung zum Schweigen zu bringen und diesen Krieg für gerecht zu erklären, bleiben wir weiterhin der Meinung, daß Krieg das Scheitern von Politik ist. Was die Demonstration von Macht und Militärmaschinerie durch die USA angeht, war dieser Krieg ein eindeutiger Erfolg. Politisch, menschlich und moralisch gesehen bedeutet er ein totales Versagen.

Das Schlachten hat fürs erste ein Ende, aber die Blutspur männlicher Machtgier zieht sich weiter durch die Geschichte auch der modernen westlichen Länder, die sich so großartig Demokratie, Frieden, Gleichheit, Freiheit und Menschlichkeit auf ihre Fahnen geschrieben haben. [...] Regina Panzer, Astrid Völckers, Hamburg

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