: Ostermarsch mit neuer Kraft
■ Nach dem Golfkrieg: Auf der Straße bleiben
Die Friedenstaube, langjähriges Symbol der OstermarschiererInnen, ist ein wenig mutiert, die Flügel etwas fransiger als in der picassoschen Vorlage, und aus dem Bauch blickt eine mysteriöse Unbekannte skeptisch über den Plakatrand in die Zukunft, aber sonst ist beim Ostermarsch 1991 alles beim alten geblieben.
„Wir hatten mit der Vorbereitung ein paar Schwierigkeiten, weil uns die aktuelle Entwicklung des Golfkrieges mit immer neuen Situationen konfrontiert hat“, berichtete gestern Getrud Klischies vom Bremer Friedensforum, das auch in diesem Jahr wieder die Vorbereitungen für die Friedensdemonstrationen übernommen hat. Geplant ist
eine Demonstration am Ostersamstag vom Bahnhofsvorplatz durch die Innenstadt (11.00 Uhr)
eine Kundgebung am Ostersamstag auf dem Bremer Marktplatz (12.00 Uhr, Kundgebungsredner: der evangelische Pastor Wolf-Udo Smidt)
am Ostermontag ein Farradkorso in die Garlstedter Heide (10.00 Uhr ab Marktplatz), Friedensgottesdienst an der B6/Panzertrasse und einer Kundgebung vor der US-Kaserne (15.30 Uhr).
„Die neue Friedensbewegung hat ein ungeheuer großes Potential“, hofft Friedensaktivistin Ingeborg Kramm auf eine rege Teilnahme gerade der jungen BremerInnen, die während des Golfkrieges auf die Straße gegangen sind. „Wir wissen zwar, daß Demonstrationen allein nichts bewirken können, aber wir können auch nicht darauf verzichten: Wir müssen weiter auf der Straße bleiben.“
In einem Aufruf zum Ostermarsch fordert das Friedensforum ein Verbot von Waffen-und Rüstungsexporten durch die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft. Der Senat als Mehrheitseigner müsse dafür sorgen, das solche Geschäfte nicht mehr über Bremen abgewickelt würden. Auch einen Einsatz von Bundeswehr-Soldaten im Rahmen von UNO-Friedenstruppen lehnt das Friedensforum ab. taz
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