Acht Tote bei Anschlag auf libanesischen Verteidigungsminister

Beirut (afp) — Mindestens acht Menschen sind nach ersten Berichten am Mittwoch morgen bei einem Anschlag auf den libanesischen Verteidigungsminister Michel Murr getötet worden, rund 30 weitere wurden verwundet. Murr selbst wurde durch die Explosion einer Autobombe in einem nördlichen Vorort nur leicht verletzt. Er nahm eine Stunde später an der ersten vollständigen Ministerratssitzung der libanesischen Regierung der nationalen Einheit seit ihrer Neubildung vor drei Monaten teil. Der Verteidigungsminister sagte vor der Sitzung, die Attentäter kämen aus den Kreisen, die gegen eine nationale Versöhnung seien. Anschläge könnten die Regierung jedoch nicht von ihrem Kurs abbringen. Der Ministerrat sollte über einen Plan zur Auflösung der Milizen entscheiden, die ab nächsten Donnerstag innerhalb von sechs Monaten durchgeführt werden soll. Der Rücktritt von Samir Geagea, des Chefs der christlichen Miliz der Forces Libanaises (FL), sei angenommen worden, und zum neuen Staatsminister sei Roger Dib, Generalsekretär der christlichen Kataeb-Partei, ernannt worden, sagte Ministerpräsident Omar Karame. Geagea hatte dem Kabinett, welches mehrheitlich aus prosyrischen Ministern besteht, mangelnde Ausgewogenheit vorgeworfen. Auch Stunden nach dem Attentat wurden unterschiedliche Zahlen über die Opfer mitgeteilt. Während von offizieller Seite von zehn Toten und 20 Verwundeten gesprochen wurde, ergab eine Umfrage in den Krankenhäusern eine Bilanz von acht Toten und 30 Verletzten. In der Armee wurde von einem Toten und 18 Verwundeten gesprochen. Ein Offizier berichtete 'afp‘, eine Bombe von mindestens 100 Kilogramm sei um 9.15 Uhr in einem geparkten Auto explodiert.