: Kommt nach der Steuerlüge die Blauhelmlüge?
Bonn (dpa) — Die Grünen lehnen eine Bundesgesetzänderung zur Beteiligung der Bundeswehr an UNO- Friedenseinsätzen ab. Die Erlaubnis zu solchen „Blauhelm-Missionen“ sei nur ein „Türöffner“ für die Teilnahme an anderen militärischen Einsätzen, so die Vorstandssprecherin Renate Damus. Die Bundesregierung wolle unbedingt wieder eine militärische Weltmacht aufbauen und bald folge „auf die Steuerlüge dann die Blauhelmlüge“.
Die FDP-Fraktion dagegen will im April eine Initiative für eine Verfassungsänderung vorlegen, die den Einsatz der Bundeswehr außerhalb des Nato-Bereichs ermöglicht. Fraktionschef Hermann-Otto Solms will, daß künftig Einheiten der Bundeswehr im Rahmen der UNO-Charta auch außerhalb des Nato-Gebietes eingesetzt werden sollten. Dabei sollte es keine Beschränkungen auf sogenannte „Blauhelm-Missionen“ geben. Der SPD-Verteidigungsexperte Walter Kolbow ist dafür, bei den UN-Friedensmissionen nur freiwillige Berufssoldaten aus der Bundeswehr einzusetzen. Wehrpflichtige seien für diese Missionen nicht ausreichend ausgebildet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen