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Walter Rosenbaum: Huldigung an die Menschheit

„Überall haben die Menschen ähnliche Wünsche und Bedürfnisse. Sie wollen ein anständiges Leben für die Familie, daß ihre Kinder glücklich sind, sie wollen gute Eltern sein, sie wollen eine Chance, etwas zu lernen, sich zu entwickeln, ihre Möglichkeiten auszuschöpfen.“

Der Glaube an die gemeinsamen Sehnsüchte seiner Mitmenschen bestimmt die Art seiner Fotografie. Sie wurzelt in seinen Kindheitserfahrungen in der New Yorker Lower East Side, wo er am 1. Oktober 1919 geboren wurde. Die Beziehungen zwischen den Menschen seiner engsten Umgebung bildeten das Thema der ersten Fotoserie des jungen Rosenbaum über die Pitt Street (siehe Bild).

Seine Eltern waren Einwanderer, die Familie wohnte in einem ärmlichen Mietshaus inmitten einer armen, aber fest zusammenhaltenden jüdischen Gemeinschaft. In ästhetischer und philosophischer Hinsicht wurde Walter Rosenbaums Entwicklung wesentlich durch die Beziehung zu Paul Strand gefördert, die 1938 in der Photo League begann und bis zu Strands Tod 1976 andauerte.

Der Bildband „Walter Rosenbaum“, dem das Foto entnommen ist, enhält die Kapitel „Pitt Street“ (1936), „Krieg“ (1944), „Spanische Flüchtlinge“ (1946), „Gaspé“ (1949), „105th Street“ (1952) und „Krankenhäuser“ (1962). Er erschien im Verlag der Kunst, Dresden 1990, 211 Seiten, 78,00 DM. Die Übersetzung der Texte aus dem Amerikanischen übernahm Elga Abramowitz.

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