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Le Figaro

betr.: dito

Das eigentliche Problem besteht in der Frage, ob Karl Otto Pöhl nicht vielleicht für Bundeskanzler Kohl die Rolle des Lotsenfischs gegenüber einer europäischen Öffentlichkeit spielt, die begierig ist, eine wirkliche Integration zu erreichen. Hat der Chef der Bundesbank nicht ein Europa angeprangert, in dem der niederländische Gulden plötzlich dieselbe Parität wie die griechische Drachme hätte?

Genug, um die entschlossensten Befürworter eines vereinigten Europas zu erschrecken. [...] Innerhalb der Nationen des alten Europas ist der Bundesbankpräsident der einzige, der es sich leisten kann, solche Warnungen auszuprechen, weil ihm die Wirtschafts- und Währungsmacht seines Landes eine unbestreitbare Autorität gibt.

Ist es in dieser Hinsicht nicht merkwürdig, daß die feindseligsten Reaktionen auf Pöhls aufsehenerregende Äußerungen hauptsächlich von politisch Verantwortlichen und nicht vom europäischen Establishment der Politik und Währung kamen? Sollte dieser „feindliche Befürworter“ der Europäischen Währungsunion Recht haben?

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