: Unterdrückte Zwölftontechnik
Der Ostberliner Komponist Christfried Schmidt hat am Donnerstag in Mannheim den mit 15.000 Mark dotierten Johann-Wenzel-Stamitz- Preis 1991 der Künstlergilde erhalten. Die Auszeichnung sei eine Anerkennung von Schmidts Lebenswerk, erklärte der Juryvorsitzende Wolfgang Hildemann. Der 1932 in Markersdorf (Oberlausitz) geborene Komponist sei wegen seines avantgardistischen Stils in der früheren DDR nicht aufgeführt worden. Die 1948 in Esslingen gegründete Künstlergilde hat sich die Pflege des ostdeutschen Kulturguts zur Aufgabe gemacht. Schmidt habe sich in seiner Arbeit an der Zwölftontechnik und der seriellen Musik orientiert und beide Formen in einem eigenen Stil zusammengefaßt. Der nach dem tschechischen Komponisten Johann Wenzel Stamitz benannte Preis wird seit 1960 an Persönlichkeiten verliehen, die »durch ihr Leben und Wirken mit den deutschen Kulturlandschaften des Ostens und Südostens sowie Mitteldeutschlands verbunden sind«.
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