: Marineschule soll größer werden
■ Bremerhaven: Bundeswehr will näher an den Ernstfall heran
Die große Frage der Standortkonversion beschäftigt in diesen Tagen alle BremerhavenerInnen mit Ausnahme der Marine. Am vergangenen Freitag hatte die Marineortungsschule (MOS) mitten im schönen Stadtteil Lehe hohen Besuch von Konteradmiral Hein- Peter Weyer. Weyer verkündete vor den strammstehenden Soldaten im rauhen Wind der Außenweserstadt, daß die Ausbildungskapazität von 900 Marineschülern nach den Plänen des Bundesministeriums für Verteidigung aufgestockt werden soll.
Gleichzeitig soll die Marineschule ihr Gesicht verändern und einen neuen Schwerpunkt auf dem Gebiet der taktisch-operativen Ausbildung leisten. Weyer geht davon aus, daß nach den Erfahrungen des Golfkrieges vermehrt damit gerechnet werden müsse, daß deutsche Soldaten in internationalen Krisengebieten eingesetzt werden. Es sei Aufgabe der Ausbildung innerhalb der Bundeswehr, die Soldaten darauf vorzubereiten.
Der „Bericht über die Abrüstungsfolgen für das Land Bremen“ aus der Feder einer senatorischen Arbeitsgruppe sieht eine ähnliche Zukunft für die MOS: Danach „erscheint eine Umnutzung nicht unbedingt erstrebenswert, denkbar wäre sogar eine Erweiterung.“ Nach den jüngsten Plänen soll die Ausbildungskapazität um insgesamt 400 Plätze erhöht werden.
Da auch die Marine personell abspecken soll, werden möglicherweise andere Ausbildungsstellen im Bundesgebiet in den nächsten Jahren geschlossen. Im Weyer-Jargon würde dadurch die Marine-Ausbildung in Bremerhaven zentralisiert und „gestrafft“. taz
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen