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Noch schärfere Dinger-betr.: "Was macht der Mönch nach Mitternacht?" von Karl Wegmann, taz vom 22.3.91

betr.: „Was macht der Mönch nach Mitternacht?“ von Karl Wegmann, taz vom 22.3.91

Lieber Karl Wegmann! Ich habe Ihren Artikel gelesen und versuche nun zu verstehen, warum Sie sich über solche Meldungen freuen und sie gerne lesen, ja, sie dann sogar unter der Überschrift „Der Mönch“ wiedergeben. Verstehe ich Sie recht — es macht Ihnen Spaß, wenn Leute mit einem harten Soll und einer straffen Norm ihre eigenen (?) Maßstäbe nicht ganz oder nicht durchgängig einhalten können, also von ihrem erklärten Lebensziel abweichen? Da kenne ich aber noch schärfere Dinger: In meinem Heimatdorf fraß der Fleischer zu jedem Frühstück — Kuchen! Und der Bäcker (sein Nachbar nämlich) fraß zu jedem Frühstück — Fleisch! Nach außen vertraten sie jeweils das andere. Sie wichen also sogar durchgängig von den Werten ab, die sie vertraten. Ich sehe nun, daß viele hinter den Werten zurückbleiben, die sie vertreten.

Sie, Herr Wegmann, greifen nur die Religiösen unter ihnen in Ihrem Artikel heraus; sind die besonders wichtig? Sie freuen sich auch noch über ihre Übertretungen. Das mag Ihre persönliche Eigenart sein. Aber ich verstehe nicht, warum Sie sich in der Öffentlichkeit einer Zeitung freuen? Sigurd Fröhner, Nossen

Anmerkung Karl Wegmanns: Ich pinkele jeder/m ans Bein, unabhängig von Religion, Geschlecht, Parteizugehörigkeit, Rasse und so weiter und so weiter.

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