Arbeitslosenverband: Hilfe zur Selbsthilfe

■ Geboten werden Beratung und aktive Mitarbeit

Berlin. Innerhalb von wenigen Monaten ist der in Berlin gegründete Arbeitslosenverband weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden. Landesverbände entstanden im Gebiet der Ex-DDR, schon jetzt kann Verbandsvorsitzender Klaus Grähn auf gut 10.000 Mitglieder verweisen.

»Mir wurde gekündigt. Warum?«, »Ich friere immer, weil ich die Heizkohle nicht mehr bezahlen kann« — Zitate aus bitteren Briefen, mit denen der Verband fast täglich überschüttet wird. »Arbeitslos, nicht wehrlos« ist das Motto, unter denen die knapp 1000 Verbandsmitarbeiter — zum Großteil finanziert über ABM-Stellen — den Ratsuchenden Hilfe anbieten: »Unsere Arbeit ruht auf drei Säulen«, so Grähn, »juristische, psychologische und soziale Beratung.« Eine Schuldnerberatungsstelle existiert bereits, die Möglichkeit einer Prozeßvertretung wird zur Zeit noch aufgebaut.

Darüberhinaus will der Verband Projekte betreuen, die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen durchführen. Sein Konzept »Arbeit für Brandenburg« fand bei der Landesregierung bereits Unterstützung: Der Verband wird Träger von 40 kommunalen und 30 betrieblichen Beschäftigungsgesellschaften, denen das Land eine Anschubfinanzierung von jeweils 75.000 Mark beziehungsweise 50.000 Mark gewährt. Geplant sind Projekte zur Integration Behinderter, Nachbarschaftshilfen, aber auch Umweltprojekte. Analoge Pläne wurden auch in anderen Ländern erarbeitet, mit Berlins Arbeitssenatorin Christine Bergmann trifft Grähn am 26. April zusammen. maz

Der Arbeitslosenverband sitzt in der Pettenkofer Str. 32 in O-1035 Berlin, Tel: 5894943.