: Bonns Potsdam-Groschen
■ Hauptstadt-Dorf will Partnerstadt »erblühen« lassen/ Eine Million Mark für Konzertsaal und Kammermusik
Potsdam. Präventive Rache übt das Hauptstadt-Dorf an Berlin: Seiner Partnerstadt Potsdam will der Stadtrat von Bonn noch in diesem Jahr weitere zwei Millionen Mark zu der schon überreichten Million zur Verfügung stellen. Auf daß das Garnisonsstädtchen vor den Toren Berlins wieder »erblühe«, wie die Bonner Räte uns wissen ließen. Dafür sind die Bonner sogar bereit, auf einige nicht näher benannte Projekte in der eigenen Stadt zu verzichten. Das Opfer mag einen anrühren. Schließlich möchten die Bonner mit dem Geld die Rekonstruktion des Nicolai-Musiksaals »anschieben«, in dem früher Furtwängler den Taktstock schwang. Überdies greife man dem erst jüngst gegründeten Förderverein zur Pflege der Kammermusik in Potsdam unter die Arme und protegiere ein zu entwickelndes städtebauliches Konzept für das arg lädierte Städtchen. Drei Millionen sind nicht die Welt, aber der wackere Einsatz der Bonner für den Partner im feindlichen Preußen nötigt einem Respekt ab. nana
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen