piwik no script img

Robin Wood stoppte Lastwagenlawine

■ Bayerisch-tschechische Grenze Stunden geschlossen

Berlin (taz) — Aktivisten der Umweltorganisationen Robin Wood, der tschechoslowakischen Grünen und der Deti Zeme (Kinder der Erde) haben am Dienstag morgen für dreieinhalb Stunden den gesamten Autoverkehr am Übergang Schirnding/ Cheb zwischen Bayern und der Tschechoslowakei (CSFR) zum Erliegen gebracht. Rund 30 AktivistInnen der Umweltverbände blockierten auf der tschechoslowakischen Seite die Fahrspuren in beide Richtungen. Sie protestierten damit gegen die massive Umweltbelastung durch den LKW-Verkehr am Grenzübergang.

Seit Öffnung der Ost-West- Grenze habe der Lastwagenverkehr in Schirnding am Rande der Oberpfalz beängstigend zugenommen. 70 Prozent der Güter würden inzwischen so transportiert. Dagegen werde die rollende Landstraße, der Transport von LKWs auf der Bahn, zwischen Bayern und dem Nachbarland nur zur Hälfte der verfügbaren Kapazitäten ausgenutzt. Die Umweltschützer verlangten zur Eindämmung des LKW-Verkehrs eine Schwerverkehrsabgabe für Laster und die Senkung des zulässigen Gesamtgewichts für die großen Brummis auf die in der Schweiz bereits geltenden 28 Tonnen.

Ein weiteres Ansteigen des Ost- West-Verkehrs befürchten die Öko- Aktivisten nach der Einführung des gemeinsamen Marktes im Januar 1992. Schon in den vergangenen 30 Jahren seien in der Bundesrepublik 3.700 Kilometer Eisenbahnstrecke stillgelegt worden, während gleichzeitig 125.00 Kilometer Straßen neu gebaut worden seien.

Die bayerische Grenzschutzpolizei mußte während der Aktion von der anderen Seite der Grenze zuschauen. Sie empfahl, andere Grenzübergänge zu benutzen. ten

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen