: Fast doppelt so viele Verkehrstote im Osten
Wiesbaden (dpa) — In Ostdeutschland ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten dramatisch angestiegen. Wie aus der am Mittwoch veröffentlichten ersten gesamtdeutschen Unfallstatistik für den Januar 1991 hervorgeht, wurden in den neuen Bundesländern im ersten Monat des Jahres fast doppelt so viele Menschen im Straßenverkehr getötet wie im Vorjahresmonat. In den alten Bundesländern gab es dagegen weniger Unfälle sowie weniger verletzte und getötete Autofahrer und Fußgänger, berichtete das Statistische Bundesamt.
In den fünf neuen Bundesländern zählte die Polizei im Januar 18.602 Verkehrsunfälle. Die Zahl der Unfälle mit Verletzten stieg um 54 Prozent auf 3.714. Noch stärker stieg die Zahl der Verletzten. Sie nahm um 64 Prozent zu; insgesamt wurden 4.722 Menschen verletzt. 291 Verkehrsteilnehmer (plus 94 Prozent) wurden bei Unfällen auf Straßen im Osten getötet. In den alten Bundesländern ereigneten sich im Januar 1991 2,8 Prozent weniger Unfälle als im Januar 1990. Insgesamt registrierte die Polizei 149.816 Unfälle. 566 Autoinsassen und Fußgänger wurden dabei getötet und 27.823 verletzt. Das waren 0,9 Prozent und 8 Prozent weniger als im Januar 1990, heißt es in der Statistik des Bundesamtes. Im gesamtdeutschen Durchschnitt sorgten die Zahlen aus dem Osten dafür, daß die Zahl der getöteten Unfallopfer im Januar um 19 Prozent stieg.
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