: Liberias Guerilla in Sierra Leone
Freetown (afp/taz) — Liberianische Guerillakämpfer sind nach Angaben afrikanischer Diplomaten nach Sierra Leone eingedrungen und haben dort Stellungen aufgebaut. Die Männer, die der Nationalen Patriotischen Front Liberias (NPFL) von Charles Taylor angehören sollen, eroberten Einrichtungen der Makpele- Minengesellschaft und das Dorf Gohun. In der Nacht und am Mittwoch habe es Kämpfe in verschiedenen Grenzdörfern gegeben. Die Armee Sierra Leones habe andere Staaten, die nicht namentlich genannt wurden, um Verstärkung ersucht. In dem Staat leben etwa 200.000 liberianische Flüchtlinge, die von den Behörden der Unterstützung für die NPFL verdächtigt werden.
Der Präsident von Sierra Leone, Joseph Momoh, hatte am Dienstag Soldaten aus Burkina Faso beschuldigt, sie kämpften an der Seite der NPFL. Auch einige weiße Söldner seien bei den NPFL-Kommandos angetroffen worden.
Die NPFL kontrolliert seit einem halben Jahr den Großteil des liberianischen Territoriums und finanziert sich teilweise aus dem Export von Tropenhölzern. Die Gebiete Sierra Leones, in denen sich die jüngsten Zusammenstöße abgespielt haben, bestehen größtenteils aus kommerziell nutzbarem Regenwald, der von verschiedene Holzgesellschaften intensiv abgeholzt wird.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen