: Aufhebung der Visumspflicht besiegelt
Warschau (dpa) — Die Botschafter der Unterzeichnerstaaten des Schendener Abkommens haben gestern in Warschau mit dem polnischen Außenminister Krystztof Skubiszewski Noten über die beiderseitige Aufhebung der Visumspflicht ausgetauscht. Danach werden Polen ohne Visum ab kommenden Montag nach Deutschland, Frankreich, Italien und in die Beneluxstaaten reisen können. Das gleiche gilt für Besucher aus diesen Ländern bei Reisen nach Polen.
Außenminister Skubiszewski betonte, daß damit das Recht auf Reisefreiheit verwirklicht und die Menschen in Europa einander nähergebracht würden. Polen setze sich die Einheit des Kontinents zum Ziel. Die Aufhebung der Visumspflicht sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Die von den Außenministern unterzeichneten und jetzt in Warschau ausgetauschten Noten nehmen direkten Bezug auf die am Karfreitag in Brüssel unterzeichnete Vereinbarung. Darin verpflichtet sich Polen, seine Staatsangehörigen, die die Gesetze im Gastgeberland verletzen, ohne Formalitäten wieder aufzunehmen. Die Visumsfreiheit gilt für Reisen bis zu drei Monaten und gewährt keinen Arbeitaufenthalt. Der polnische Außenminister versicherte, daß man die Vereinbarung in ihrer vollen Länge erfüllen wolle. Dies sei jetzt die Aufgabe der Zollämter, der Polizei und der Einreisebehörden.
Der deutsche Botschafter Günter Knackstedt versicherte den Anwesenden bei der feierlichen Zeremonie, daß die Vereinbarungen helfen werden, „Polen an Europa heranzubringen, sie sind ein wichtiger Schritt zur Normalisierung der Lebensverhältnisse“. Mit großer Befriedigung stellte er fest, daß es die deutsche Regierung war, die diese Initiative ergriffen hat.
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