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Gewerbeanmeldungen

■ Rostocker Senat wird von Auto-Schwarzhändlern um Steuergelder geprellt/ Bordelle sind angemeldet

Rostock. In Rostock haben sich seit Anfang 1990 mehr als 5.200 Gewerbetreibende niedergelassen. Neue Leistungsarten für die Bevölkerung sind unter anderem Autovermietung, private Fahrschulen, Videotheken, Detekteien und Seetouristik. Die Reihe von seit vier Jahrzehnten in der Hansestadt nicht gekannten Unternehmungen ließe sich noch mit Reiseunternehmen, Spielhallen, Beratungsbüros und Erotik-Shops fortsetzen. Genehmigungsanträge lägen sogar für Bordelle, Solarien und Bars vor. Etwa ein Viertel der neuen kleinen und mittelständischen Betriebe sei in der Handelsbranche angesiedelt. Das produzierende Gewerbe dagegen habe sich um mehr als die Hälfte auf inzwischen knapp 15 Prozent verringert. Auch Bauunternehmen haben sich aufgelöst. Diese Branche sei nur noch mit 2,4 Prozent am Gewerbegeschehen beteiligt. Insgesamt lösten sich 460 Neufirmen unterschiedlicher Kategorien auf. Immer mehr Existenzgründer versuchten derzeit, das gesetzliche Genehmigungsverfahren beim Stadtgewerbeamt zu umgehen, unter ihnen Auto-Schwarzhändler, die ihre Geschäfte ohne Anmeldung abwickeln und die Stadt um Steuern prellen. Mit einer Dunkelziffer von Scheinfirmen aus dem Westen, die oft schlechte Arbeit leisten und Überpreise nehmen, hat sich das Gewerbeamt zu befassen. An diese Adressen sind 500 Briefe mit der Aufforderung zur Gewerbeanmeldung unterwegs. adn

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