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Neuer Hungerstreik der RAF?

Berlin (taz) — Die Gefangenen der RAF denken über einen neuen Hungerstreik mit dem Ziel ihrer Zusammenlegung in große Gruppen nach. Das erklärte gestern der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Hans-Jürgen Förster. Er berief sich auf ein Schreiben der inhaftierten Eva Haule, das im Zuge der Durchsuchung der Zellen von 16 Gefangenen Mitte März in der Haftanstalt Bruchsal gefunden worden sei. Dort sitzen Christian Klar, Günther Sonnenberg und Karl- Heinz Grosser ein.

Aus dem Papier ergebe sich, daß eine Hungerstreikaktion „konkret erwogen“ werde. Es gebe keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang der Überlegungen mit dem Anschlag auf Treuhand-Chef Detlev Rohwedder. Außerdem sei bei der Durchsuchung im Celler Knast ein 77 Seiten umfassendes Grundsatzpapier zum Thema „20 Jahre bewaffneter Kampf“ gefunden worden. In Celle sitzen Karl-Heinz Dellwo, Lutz Taufer und Knut Folkerts lebenslange Haftstrafen ab.

Zuletzt hatten die RAF-Gefangenen zwischen Februar und Mai 1989 mit ihrem damals zehnten Hungerstreik versucht, die Zusammenlegung in große Gruppen zu erreichen. Einige wurden daraufhin in Knästen in SPD-regierten Ländern zusammengeführt. Auch danach folgten einzelne Verlegungen, die zu einer begrenzten Abschwächung der Isolation der Gefangenen untereinander führten. gero

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