: Thema: Das Recht auf die eigene Sprache
Ein BZH-Abzeichen klebt auf manchen Autos von Frankreich-Urlaubern. Der Insider weiß dann, daß die Abkürzung für „Breizh“ steht — so heißt die Bretagne auf bretonisch.
In der Region selbst ist jedoch wenig von der Sprache der Bevölkerung zu hören oder zu lesen. In Barcelona hingegen sind sogar die Öffnungszeiten von Museen oder die Strafzettel nur noch in der Regionalsprache, auf Katalanisch verfaßt.
Schon dem flüchtigen Reisenden fällt auf, daß die Bevölkerungsminderheiten in Europa höchst unterschiedliche Rechte auf sprachliche und damit kulturelle Selbstbestimmung haben. Im ehemaligen Ostblock zeigt sich unterdessen täglich mehr das revolutionäre Potential der unterdrückten Minderheiten: Dort drohen ganze Staaten an den Forderungen ihrer Volksgruppen zu zerbrechen.
Das Europäische Parlament hat die EG-Staaten 1987 verpfichtet, den Unterricht der Regionalsprachen in gleicher Weise zu gewährleisten wie den der Nationalsprache. Einige Staaten haben sich daran gehalten, andere jedoch verfolgen eine Politik, die systematisch zum Aussterben der Minderheitensprachen führt. Euro-taz berichtet, wie sich verschiedene Minderheiten in Europa behaupten.
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