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Rüstungsfirmen wollen abrüsten

Seit sich Rüstungsgüter nicht mehr so wie in Zeiten des Kalten Krieges verkaufen lassen, will die Wehrtechnik-Branche auf zivile Produkte umrüsten. Auf der Hannover-Messe „Industrie“, die gestern begonnen hat, forderte Friedrich Triebold, Chef der Bremer Rüstungsfirma Krupp Atlas Elektronik (KAE), dafür Unterstützung vom Wirtschaftsministerium. Ohne diese Hilfe würde seine Firma, bei der der Anteil der Wehrtechnik am Umsatz von einst 80 auf 50 Prozent gesunken sei, 8 bis 12 Jahre für die Konversion brauchen. Hauptprobleme bei der Umrüstung seien zum einen die für Zivilgüter zu hohen Produktionskosten. Und die Beschäftigten müßten in Vertrieb und Marketing umgeschult werden: einem Ministerialrat auf der Hardthöhe verkaufe man ein Sonar nun mal anders als einem Stromversorgungskonzern. Schwierigkeiten habe die KAE neuerdings auch mit dem Bundesamt für Außenwirtschaft, das seine Kontrollaufgaben bei „dual-use“-Produkten offenbar sehr ernst nehme. Das neue Interesse an friedlicher Produktion sei aber keinesfalls moralisch zu verstehen. KAE werde, so Treibold im taz-Interview, solange Wehrtechnik verkaufen, wie die Bundeswehr sie brauche und „sich das finanzieren läßt“. SEITE 11

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