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Weizsäcker: Detlev, der Kampf geht weiter!

■ Beim Staatsakt für den ermordeten Treuhand-Chef Detlev Rohwedder in Berlin beschwor die Polit-Prominenz den Geist der deutschen Einheit

Berlin (taz) — Mehr als 1.300 hochrangige Trauergäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur haben gestern am Staatsakt für den von einem RAF-Kommando ermordeten Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder teilgenommen. Bundespräsident von Weizsäcker beschwor im Sinne des Toten den Willen der Deutschen zur Einheit, eine „unerhörte Gemeinschaftsleistung“. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Rau, warf der RAF vor, sie habe mit ihren Schüssen „auch auf die große Aufgabe gezielt, die wir gemeinsam bestehen müssen“. Der Staatsakt im Berliner Schauspielhaus fand unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Zeremonie begann mit Verspätung, weil es wegen der vielen per Privatjet angereisten Trauergäste zu Verzögerungen im Flugverkehr gekommen war. Vor dem Schauspielhaus hatten ehemalige DDR-Spitzenpolitiker für Farbtupfer im schwarzen Limousinenheer gesorgt. So war Ex-Außenminister Markus Meckel mit seinem roten Wartburg, der Ex-Geschäftsführer der DDR- SPD, Stefan Hilsberg, mit einem himmelblauen Trabi vorgefahren. Nach dem Staatsakt versammelte sich die Prominenz im Ludwig-van-Beethoven-Saal zu Sekt und Lachshäppchen. SEITE 5

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