piwik no script img

7.000 Tote nach Tschernobyl?

Berlin (epd/taz) — Die Zahl der Opfer der Reaktorexplosion von Tschernobyl am 26. April 1986 steigt dramatisch an. 7.000 der insgesamt 600.000 an den Aufräumungsarbeiten beteiligten „Liquidatoren“ sind nach Schätzungen einer sowjetischen Selbsthilfeorganisation inzwischen an den hohen Strahlenbelastungen gestorben. Das berichtete anläßlich eines Tschernobyl-Kongresses in Berlin der ukrainische Arzt und Buchautor Juri Schtscherbak.

Dessenungeachtet halte die Moskauer Zentralregierung an einer „Geheimhaltungspolitik“ fest, die das wahre Ausmaß der Katastrophe weiter herunterbete. Offiziell ist immer noch die Rede von jenen 31 Opfern, die unmittelbar nach dem Unfall ihren Strahlen- und Brandverletzungen erlegen waren. Die „Allunionsvereinigung der Liquidatoren“ geht davon aus, daß etwa jeder Hundertste der Soldaten, Feuerwehrleute und technischen Helfer gestorben ist, die damals in raschem Wechsel zu Notmaßnahmen wie der Abdichtung des zerstörten Reaktors und der Errichtung der Betonummantelung herangezogen wurden.

Nach einem Bericht der Wochenzeitung 'Moskowskije Nowosti‘ müssen die ersten auf einem Moskauer Friedhof begrabenen Tschernobyl-Opfer umgebettet werden. Wegen der auch nach fünf Jahren noch erheblichen Strahlung über den Gräbern sollen die Toten jetzt in Bleisärgen und unter Betonplatten ihre letzte Ruhe finden. gero

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen