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Eine Million Flüchtlinge im Iran

■ Irakische Armee überläßt Grenzstreifen angeblich den Kurden/ EG will Saddam vor Gericht stellen

Berlin (taz) — Eine Million Flüchtlinge aus dem Irak sind bereits im Iran eingetroffen; weitere 500.000 stauen sich noch jenseits der Grenze. Die Schlangen derer, die noch ins Nachbarland gelangen wollen, sind zum Teil bis zu achtzig Kilometer lang. Am Sonntag gab die Teheraner Führung bekannt, die irakische Armee hätte einen 130 Kilometer breiten Streifen an der iranischen Grenze praktisch den Kurden überlassen. Im Nordirak gibt es jenseits des 36. Breitengrades bereits eine Art De-facto-Schutzzone, ohne daß ein entsprechender UN-Beschluß getroffen wurde. In Silopi, im Südosten der Türkei, liefen am Montag die letzten Vorbereitungen zur Aufnahme von 20.000 Flüchtlingen aus den Bergen an.

Die EG-Außenminister schlossen sich gestern der Forderung von Bundesaußenminister Genscher an, Saddam Hussein wegen Kriegsverbrechen und Völkermords vor Gericht zu stellen. Die Minister waren sich einig, daß alles getan werden müsse, um ein neues FLüchtlingsproblem zu verhindern. Die Zwölf unterstützten den von Paris in der UNO vorgebrachten Vorschlag, die Rückkehr der Flüchtlinge notfalls unter UN-Aufsicht zu ermöglichen. SEITEN 2, 7 UND 10

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