: Irak-Embargo durchbrochen?
Offenburg (dpa) — Gegen die Offenburger Fischer-Bauunternehmung GmbH&Co.KG läuft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts, das UNO-Embargo gegen den Irak unterlaufen zu haben. Die Staatsanwaltschaft Offenburg bestätigte, daß am 26. März die Geschäftsräume des Unternehmens in Offenburg, Berlin und Radolfzell sowie die Privatwohnung des Unternehmers Ludwig Fischer von Beamten des Zollkriminalinstituts Köln sowie der Zollfahndungsämter Freiburg und Karlsruhe durchsucht worden seien. Dabei habe man 400 Ordner und andere Geschäftsunterlagen sichergestellt.
Es bestehe der Verdacht, daß das Unternehmen trotz des UNO-Embargos und unter Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz Saddam Hussein geholfen habe, die Reichweite der Scud-B-Raketen zu verlängern, mit denen vor allem Israel während des Golfkrieges unter Beschuß genommen worden war. Auf Fischer stießen die Ermittler im Rahmen der Nachforschungen gegen mehrere deutsche Firmen. Die sichergestellten Geschäftsunterlagen sollen ergeben, ob der Vorwurf zutrifft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen