: Ärzte ab Donnerstag im Flüchtlingsgebiet
■ Gesundheitssenator Luther bittet Krankenhäuser, weitere ÄrztInnen freizustellen
Berlin. Donnerstag früh wird das erste Berliner Ärzteteam im Rahmen der Aktion »Berliner helfen Kurden« mit einer Maschine der Bundesluftwaffe nach Diyarbakir im türkischen Teil Kurdistans fliegen. Nach Angaben der Berliner Ärztekammer, die die Hilfsaktion zusammen mit dem Verein »Behandlungszentrum für Folteropfer« koordiniert, ist allerdings noch unklar, wo das Team seine Arbeit beginnen soll. Dies soll sowohl in Abstimmung mit dem Roten Kreuz als auch mit der Ärztekammer von Diyarbakir entschieden werden. Mit an Bord der Bundeswehrmaschine befinden sich zwei Container mit Medikamenten, Verbandmaterial und Chemikalien zur Aufbereitung von Trinkwasser. Die Ärzte und Krankenschwestern sollen im Flüchtlingslager nicht nur medizinische Hilfe leisten, sondern auch Vorbereitungen für ein zweites Team treffen, das mehrere Monate vor Ort bleiben soll. Unterdessen hat Gesundheitssenator Peter Luther (CDU) die Berliner Krankenhäuser gebeten, so weit möglich ÄrztInnen freizustellen, damit diese im Flüchtlingsgebiet Hilfe leisten können.
Obwohl die Beteiligung an den Demonstrationen gegen den Völkermord an den Kurden in den letzten Wochen vor allem von deutscher Seite eher kläglich war, zeigt man sich zumindest spendenbereit. Die Belegschaft der Ford-Werke überwies 2.600 Mark an Medico International — und hofft, daß andere Betriebe diesem Beispiel folgen werden. Eine Berliner Galerie will den Erlös einer Kunstversteigerung der Hilfsaktion dem Kurdistan-Komitee in Köln und der Berliner Ärztekammer zur Verfügung stellen. Daß neben der dringend benötigten humanitären Hilfe die politischen Forderungen der KurdInnen nicht vergessen werden, ist Anliegen einer gemeinsamen Veranstaltung der Asten mehrerer Berliner Hochschulen, heute ab 16 Uhr im Audimax der FU im Henry-Ford-Bau in der Garystraße (siehe Hinweis). Die Berliner Ärztekammer bittet weiterhin um Spenden auf das Konto der Berliner Sparkasse: Nr. 4090, BLZ 10050000, Stichwort »Berliner helfen Kurden«. anb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
