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Ex-Staatschef der Mongolei im Moskauer Exil gestorben

Moskau (ap) — Der langjährige Staats- und Parteichef der Mongolei, Jumdschagin Tsedenbal, ist am Sonntag im Alter von 74 Jahren in Moskau gestorben.

Jumdschagin Tsedenbal hatte die Mongolei im ideologischen Konflikt zwischen Moskau und Peking mehr als drei Jahrzehnte lang auf einem strikt sowjetischen Kurs gehalten. Am 17. September 1916 geboren, studierte er in der Sowjetunion, die den kommunistischen Umsturz in der Mongolei von 1921 gefördert hatte. 1940 wurde der Politiker Generalsekretär der Mongolischen Revolutionären Volkspartei und übernahm zwölf Jahre später auch die Regierungsgewalt sowie den mit dem Amt des Staatsoberhaupts identischen Präsidumsvorsitz im Parlament, dem Großen Volkshural.

Zusammen mit seiner russischen Frau Anastasia führte Tsedenbal die Mongolei immer enger an den übermächtigen sowjetischen Nachbarn heran, was mit einer rigorosen Verdrängung der mongolischen Kultur einherging. So wurde die mongolische Schrift durch die kyrillische ersetzt, und in den staatlichen Medien überwogen sowjetische Programme. Der diktatorische Kurs Tsedenbals ließ jedoch die Kritik innerhalb der Partei nicht verstummen, 1984 wurde er gestürzt. Aus dem Moskauer Exil erlebte er auch noch den Fall seines Nachfolgers Jambyn Batmunch unter dem Druck anhaltender Demonstrationen im Frühjahr 1990.

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