: Narva: »Bei Licht besehen — heiter!«
■ Der Fall des Berliner Glühlampenwerks (BGW) und der Absturz der Langlebensdauerglühlampe (Vilum) — 6. Lieferung
»Ach, BGW, BGW —
Du bist der schönste Platz
An meiner alten Spree...«
In der Frühjahrsausgabe 1990 der 'Osram-Nachrichten‘ schreibt der Redakteur der Konzernleitung: »In diesem Jahr war Helmut Plettner wieder für Auskünfte sehr aufgeschlossen.« »Auf Fragen der Betriebsräte, eine künftige Kooperation mit Narva betreffend«, hatte der Osram-Chef nämlich erklärt: »Im Moment sind die Probleme in der DDR unkalkulierbar. Bei Narva gilt das im besonderen. Sie haben z.B. eine ganze Anzahl von sozialen Einrichtungen zu finanzieren, z.B. Kindergarten, Gewächshaus u.a.« In der Tat: Bereits 1957 (!) verfügte die neunköpfige Narva-Clubleitung— die für die kulturelle Versorgung der Werktätigen des Betriebes verantwortliche Gewerkschaftseinrichtung — über einen Etat von jährlich 152.000 DM; vor der Wende dürfte es erheblich mehr gewesen sein. Bis in die sechziger Jahre gab es daneben auch noch einen staatlichen Beauftragten für Kultur im Betrieb. Der holte meist die Kunst von Professionellen in den Betrieb, während die Clubleitung die Werktätigen selbst zur Kreativität ermunterte. Die langjährige Clubleiterin, Frau Gothow, kann sich zwar nicht mehr genau an die Höhe ihres Etats (»Das war ganz unterschiedlich und auch ein bißchen verschleiert, weil da unter anderem noch bestimmte Mittel für die Bibliothek zum Beispiel mit drinwaren...«), wohl aber an ihren Kampf zweier Linien in der Betriebskultur erinnern.
Der Zirkel modisches Beiwerk war speziell für Frauen
»Ich hatte im Prinzip persönlich was dagegen, einen Maler oder Kunststudenten, der gerade seinen Abschluß gemacht hatte, unsere Arbeiter malen zu lassen, wo wir das doch selber konnten. Wir hatten ja wirklich gute Leute in dem Malzirkel. Das konnte vielleicht nicht jeder, da waren zwölf Leute drin, aber doch drei oder vier, die auch von uns entsprechend mit Farben und allem unterstützt wurden. Die ersten Jahre wurden oft Künstler von draußen herangeholt, das stimmt, aber das ist nicht über die Gewerkschaft und den Club gelaufen, sondern über die staatliche Seite. Der hat solche Dinger jahrelang an Berufskünstler weitergegeben. Das haben wir wenig gemacht oder auch abgelehnt. Ich unterstand ja der Gewerkschaft und nicht dem Betrieb, von dem allerdings unsere Mittel, aus dem Kultur- und Sozialfonds, kamen. Der staatliche Beauftragte für Kultur hat immer ein bißchen anders gearbeitet. Die haben zum Beispiel auch die Narva-Ferienobjekte mit Berufskünstlern ausgerüstet. Wobei ich das alles nie gut fand, weil unsere Leute das genauso gut gekonnt hätten. Vielleicht nicht genauso gut, das ist abwertend, aber mindestens halb so gut. Hier im Betrieb selber ist auch viel gemacht worden: Das Wandgemälde im großen Speisesaal unten zum Beispiel, das ist, glaube ich, immer noch dran, eine Mosaikarbeit. Das ist aber alles nicht über unseren Tisch gelaufen, das ist die staatliche Stelle gewesen.«
Neben dem Malzirkel, »der von Frau Glaser-Lauermann betreut wurde, einer ausgezeichneten Künstlerin, ihr Mann war Professor in Weißensee«, gab es noch den Email-Zirkel, der z.B. den Kindergarten mit »Schmuckelementen« ausstattete, aber auch den Narva-Jugendclub (»mit einem wunderschönen Spiegel«), und sogar bisweilen für die Herstellung von sozusagen betriebsoffiziellen Geschenken herangezogen wurde; ferner den Schmalfilm- sowie den Foto-Zirkel, die allerdings aus Sicherheitsgründen so gut wie nie im Betrieb selbst filmen bzw. fotografieren durften; dann das Narva-Cabarett »Die Blitzlichter« (geleitet von Rolf Maydahl aus der Distel), das Narva-Arbeitertheater (geleitet von Eckard Bockdahl, Volksbühne), den Karnevalsclub Berlin, »CCB- Narva«, und dann noch einen Zirkel, »der damals eigentlich einer der wichtigsten war bei Narva: Das war der Zirkel modisches Beiwerk. So nannte der sich. Der wurde auch angeleitet durch eine Fachkraft, die beim Fernsehen viel gemacht hat, Brigitte Kirschnick, die kann heute auch noch viel machen beim Fernsehen — wieder: in der Sendung ‘Hobbythek‚. Der Zirkel modisches Beiwerk war speziell für Frauen. Männer konnten da zwar auch hinkommen, aber es kamen nie Männer. Da haben die bestimmte Handarbeitstechniken gelernt. Also angefangen vom einfachen Kreuzstich bis hin zu wirklich ganz, ganz fummeligen Sachen mit Fadenstickerei und Perlen usw. Die waren nachher so weit, die konnten sich einen Kimono nähen. Das war ein sehr wichtiger Zirkel.« Insgesamt gab es 13 solcher Freizeitzirkel bei Narva. Der Email-Zirkel wurde 1972 als »hervorragendes Volkskunstkollektiv der DDR« ausgezeichnet.
Keine Friede-Freude-Eierkuchen-Sachen
Der Clubleiterin, die sich 1988 in zwei Intensivlehrgängen — »Dramaturgie/Regie« — als Programmgestalterin qualifiziert hatte, waren die »bühnenwirksamen Zirkel« die wichtigsten: »Der Betrieb hatte mit der Volksbühne einen Freundschaftsvertrag. Unser Arbeitertheater hat dort immer geprobt, das wurde von Narva finanziert, die Premieren fanden in der Volksbühne oder hier in unserem Kultursaal, im Gebäude 5, statt. Die haben sehr gute Arbeit geleistet, in der DDR waren die sehr bekannt. Die fuhren regelmäßig zu den Arbeiterfestspielen, haben Goldmedaillen bekommen. Wir haben eigentlich immer Wert darauf gelegt, Stücke zu inszenieren, die sehr kritisch waren, keine Friede-Freude-Eierkuchen- Sachen, sondern kritische, die uns manchmal also auch ganz schön hinterhergehinkt sind, wo wir also Probleme bekamen. Das war besonders bei einem Stück von Kurt Bartsch der Fall. Da gab es damals große Diskussionen, ob wir es überhaupt aufführen dürfen oder nicht. Bartsch hat sich damals aber sehr stark engagiert bei uns, und dann ist es zu der Aufführung gekommen. Das war schon sehr gut. Man kann schon sagen, das Arbeitertheater war unser Paradepferd. Die waren also sehr gut.* Alles junge Leute, viele Studenten dabei, wenig Arbeiter. Aber auch unser Cabarett konnte sich sehen lassen — das war mehr eine gemischte Truppe: junge und ein bißchen reifere Jahrgänge. Die haben auch sehr schöne Sachen gemacht, konnten das auch, weil der Betrieb dafür viel Geld zur Verfügung gestellt hat. Wir haben auch den künstlerischen Leitern Honorare gezahlt. Denn darauf habe ich viel Wert gelegt, daß die Mitglieder auch von Fachkräften angeleitet wurden und nicht von irgendwelchen Laien, die rumgestümpert haben, sondern, wenn sie schon ihre Freizeit gestalten, daß dann am Ende auch irgendwas bei rauskommt, wo sie auch Freude dran haben. Bis auf einen wurden alle Zirkel nach der Wende aufgelöst und die Gelder gestrichen. Der eine, das ist der Karnevalsclub, der ist noch aktiv. Auch noch unter dem Namen Narva. Das ist jetzt eine Frage der neuen Geschäftsführung des BGW. Ein Teil des Clubs arbeitet noch hier. Im Januar/Februar war Karnevalssaison bei uns, und dann war immer Bambule bei Narva. Im großen Kultursaal. Das war ja bekannt in Berlin. Die letzten drei Jahre haben wir da immer zehn bis zwölf Veranstaltungen gemacht, jedes Wochenende. Die hatten ein sehr schönes Programm. 1990 haben wir den letzten Karneval im Betrieb gefeiert, weil nach bundesdeutschen Richtlinien das in dem Kultursaal nicht mehr zulässig ist. Wir wollten es zwar, aber haben keine Genehmigung dafür von unserer betrieblichen Sicherheit bekommen. Außerdem hat sich die ganze Situation sowieso auch geändert. Im letzten Jahr hatten wir schon sehr, sehr große Probleme mit den Leuten, die also von Kreuzberg kamen. Da waren einige Typen dabei, die ein Messer gezogen haben. Die haben wir dann eigenhändig rausgebracht. Mit welchen Mitteln und Methoden, ist eine andere Sache. Aber die sind gleich rausgeflogen. Da waren auch zwei Westdeutsche bei. Na gut. Ich habe viele, viele Jahre Karneval gemacht, immer als Hauptamtlicher, immer der Leiter vom Dienst, und ich habe ein duftes Kollektiv gehabt; wunderbare Männer, die mich jeden Abend begleitet haben als meine Sicherheitskräfte, und wir haben wunderbar zusammengearbeitet. Beim letzten Mal hatte ich dem Betriebsrat von Osram, weil wir ja in der Zeit ein bißchen zusammengearbeitet haben, für eine Veranstaltung Karten gegeben — für die Osram-Mitarbeiter: Sind ja auch allet Glühlampenwerker, nich... und da waren an einem Abend über hundert Osram-Arbeiter im Kultursaal.«
Der Osram-Betriebsratsvorsitzende, Arno Feige, der sich schon Ende '89 mit einigen Leuten aus dem gesellschaftlichen Rat von Narva getroffen hatte, war ebenfalls eingeladen worden: »Unsere Leute waren vielleicht baff, was die alles hatten und machten bei Narva, also die fanden das ganz toll dort, den Festsaal und das Programm. Hier bei uns gibt es nicht mal mehr eine Kneipe in der Nähe. Früher gab's mal einen Kiosk, wo die Leute manchmal hin verschwanden; wenn man jemanden gesucht hat, dann hat man ihn mitunter dort gefunden.«
Außer mir sind alle entlassen worden
Sogar »die Karnevalsprinzessin von Amerika« war begeistert: »Die war hier bei uns im Saal und hat eine Runde ausgegeben. 1990. Die kommt wieder, hat sie gesagt. Na ja, nun hat ja keiner mehr stattgefunden. Auch der Charlottenburger Karnevalsverein war da. Dann Wuppertal, die ganze Garde von Wuppertal. Und ein Goldschmied aus Wuppertal hat unserer Prinzessin ein Diadem aus Brillanten gefertigt. Also, unser Club hat sich schon einen Namen gemacht. Wir haben damals schon kooperiert. War eine schöne Zeit, kann man nicht anders sagen, was da auf dem Gebiet der Kunst und der Kultur für die Werktätigen abgelaufen ist«, meint Frau Gothow traurig. »Das ist doch sehr schmerzend: Man hängt an allem so. Wenn ich da jetzt noch manchmal in den Kultursaal rübergehe, dann höre ich immer Musik und irgendwelche Leute, die dann dort tanzen oder sich austoben, das sieht man alles noch vor sich. Ulkig. Das wird wahrscheinlich die nächsten Jahre auch nicht vergehen. Außer mir sind alle entlassen worden, ich bin die einzige, die übriggeblieben ist, ich arbeite in der Allgemeinen Verwaltung jetzt. Fast 30 Jahre war ich in der Clubleitung. Mit 16 habe ich im Drahtwerk des BGW angefangen — als kleiner Arbeiter in der Wendelfertigung. Und dann habe ich mich qualifiziert, Facharbeiter gemacht, Schulen gemacht, in die Gewerkschaftsschulung gegangen, eigentlich sollte ich auf die Hochschule gehen, dann bin ich aber '73 in die Clubleitung gekommen. Ich war immer leidenschaftlicher Gewerkschaftsfunktionär. Und da hat man nun mit der Zeit doch schon einiges auf dem Kasten gehabt. Man kannte die Leute. Wenn du so lange im Betrieb bist, da weißte, was die für Sorgen und Probleme haben. Beispielsweise haben wir zu bestimmten Themen auch Foren gemacht. Über medizinische Fragen haben wir dabei mit unserer Poliklinik zusammengearbeitet. Da hat dann zum Beispiel unser Doktor Fichtner, beliebt bei allen im Betrieb, über Hautprobleme gesprochen. Auch zum Thema Aids. Das wurde übrigens nicht so gerne gesehen, damals. Zusammen mit dem Jugendclub haben wir Wohngebietsfeste gemacht, richtige große Straßenfeste. Für die Kinder und Rentner: ‘Rund um die Glühlampe‚ hieß das. Sehr viele Veranstaltungen haben wir auch selber gemacht. Beispielsweise meine eigene, die hieß ‘Delikates — frech serviert!‚ Das war also eine richtig freche Veranstaltung. Am Nachmittag, um 15 Uhr, fing die an, die war immer so voll, so ein bißchen frivole, heitere Sachen — für die Werktätigen. Der Kartenpreis war im Prinzip 5 Mark oder so. Je nachdem, was geboten wurde. Es gab auch spezielle Veranstaltungen für die Rentner: am Nachmittag eine Kaffeetafel, und abends war dann eine Tanzveranstaltung. Narva war bekannt dafür, daß da viel los war. Bei den Zirkeln bin ich nachher dazu übergegangen, daß die offen waren, daß also die Kollegen im Betrieb die Möglichkeit hatten, da mal reinzugucken. Und damit sie sehen, wo ihre Gelder bleiben. Außerdem haben wir einmal im Monat auch noch einen ‘Tag der offenen Tür‚ gemacht. Und da sind dann die Leute nach Feierabend hingegangen und haben mal geguckt. Manche konnten das gar nicht fassen, daß es Laien gibt, die so malen können. Das war immer herrlich, wenn ich dabeistand.
Das ist eingeschlagen wie eine Bombe
Und für alle Volkskunstzirkel zusammenfassend haben wir dann auch noch einmal im Jahr einen »Tag der Volkskunst« gemacht. Da mußte jeder Zirkel eine Gemeinschaftsarbeit ausstellen bzw. vorführen, dazu hatten die sich vertraglich verpflichtet. Das war jedesmal ein Riesenprogramm. Und als Krönung zu dieser ganzen Angelegenheit habe ich dann aus all diesen Volkskunstgruppen, die mir zur Verfügung standen, ein eigenes Programm gemacht, inszeniert als Programmgestalter. Das hieß dann ‘Bei Licht besehen — heiter!‚ Das war also ein ganz spezielles Programm auf Narva bezogen. Über die Entwicklung der Lampe, in bestimmten Etappen. Das war auch auf dem Plakat drauf: eine Dame, die in der einen Hand eine Fackel hält und in der anderen eine Doppelrohrlampe, eine Energiesparlampe, von der heute soviel die Rede ist. In dem Stück wurde die Petroleumlampe beerdigt, untermauert mit einer Moritat usw. Außerdem hatten wir da richtige Berlin- Medleys drinne. Wir haben ja alles mit einer richtigen Kapelle gemacht, die bestand auch aus Leuten von Narva, eine Laienkapelle. Und wir hatten eine Musik dazu geschrieben bekommen. Es war also eine wunderschöne Sache. Mit einem geschriebenen Buch und allem, was dazugehört. Das ist eingeschlagen wie eine Bombe. Bis auf einige dramaturgische Kleinigkeiten, na ja, klar... Das ist ja auch nicht so einfach, ein einstündiges Stück mit Laien auf die Bühne zu bringen. Da habe ich also eingebaut gehabt: das Arbeitertheater, das Cabarett, die Tanzgruppe vom Karnevalsclub, die Männer mit einem Männertanz, einem Tango, richtig in Kostümen usw. Ich habe ja nun versucht, alle Leute dort unterzubringen. Der Email-Zirkel hat das Programmheft gemacht, die Druckvorlage, mit Zeichnungen usw. Also, das war schon eine dufte Sache. Und dann haben wir mit Dias gearbeitet. Aber nicht von vorne, sondern von hinten geworfen. Mit zwei Geräten. Bedient von jemand, der da Ahnung von hatte. Und dann die Songs. Da war auch was von Kurt Bartsch dabei. Und DDR-kritische Sachen. Zu der Zeit, als wir Premiere hatten, gab's ja auf einmal den Erich Honecker nicht mehr, im Refrain des einen Songs hieß es immer: ‘Erich kommt!‚ Daraus haben wir dann gemacht: ‘Egon kommt!‚ Das hat eingeschlagen wie eine Bombe. Die Massen haben getobt. Das war im Oktober '89, wo dann die Grenzen aufgemacht worden sind. Also, ich persönlich, nicht weil es von mir jetzt war, aber alle Leute, die dort mitgewirkt haben... Das war eben ein spezielles Narva- Programm. Das hieß nicht umsonst: ‘Bei Licht besehen — heiter!‚ Es ging um Beleuchtung und Licht und alles, was damit zusammenhängt. Das haben wir eben damals künstlerisch umgesetzt für den Betrieb. Also, es war eine wunderbare Arbeit. Die hat mir sehr viel Spaß gemacht und meinen Leuten auch. Das war also eine Sache, wenn man das jetzt mal aus dem Kollektiv des Clubs sieht, die ja eigentlich die Aufgabe hatten, Kultur zu organisieren und an die Leute zu bringen, dann war das für die Mitarbeiter, die nun, möchte ich mal sagen, auf dem Gebiet der Kultur überhaupt keine Qualifizierung hatten, das man sagen könnte: Die haben jetzt Kunst studiert oder so — das waren im Prinzip doch alles Leute, die... der eine war Sachbearbeiter, der andere, weiß ich, hatte irgend einen anderen Beruf, oder manch einer war auch bloß Sekretärin oder so. Aber die haben sich da so engagiert, reingesteigert, das hat denen soviel Spaß gemacht, das hat uns richtig aufgebaut — eine wunderbare Arbeit, wie man heute sagt: Teamarbeit. Und da ist am Ende auch was bei rausgekommen. Ist eigentlich auch heute noch machbar, könnte man als Unternehmen, Narva GmbH, genauso spielen und bringen... Man müßte eben einige Texte verändern, aber man wäre bei entsprechender Zeit durchaus in der Lage, solche Sachen wieder zu machen. Es ist ja noch alles da: Manuskripte und die Musik dazu...« BILD kämpft für NARVA
*In einem ihrer »Songspiele«, geschrieben von Kurt Bartsch und vertont von Henry Krtschil, singt der Männerchor den Refrain: »Wir waren ein Kollektiv/ Doch plötzlich lief irgendwas schief.« Bartschs Stücke thematisierten zumeist die Beziehungen zwischen Männern und Frauen: »Frauen sind in seinen Einaktern immer die positiveren Figuren, sie haben die uneingeschränkte Sympathie des Autors. Sie sind großzügiger, ehrlicher, vitaler, freundlicher, klüger. Die Männer hingegen sind kleinlicher, gefühlsärmer, egoistischer und bornierter. Diese künstliche Konstruktion ist anregend und erheiternd«, schrieb Karl-Heinz Müller 1977 in einem Nachwort.
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