: Willy Brandt über Engholm: Er wird die SPD lange Zeit führen
Bonn (dpa) — Der designierte SPD- Vorsitzende Björn Engholm wird nach Überzeugung des Ehrenvorsitzenden Willy Brandt die Partei mindestens für einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren führen. „Engholm wird kein Zwischenvorsitzender“, dafür spreche schon dessen Lebensalter, sagte Brandt am Dienstag abend vor Journalisten in Bonn. Er schließe auch nicht aus, daß Engholm Bundeskanzler werde und gleichzeitig Parteichef bleibe.
Die augenblickliche Konstellation in der Bundespolitik hält Brandt für die SPD für vorteilhaft. Sie brauche in der schwierigen Lage nicht die Bürde der Regierungsverantwortung zu tragen und habe dennoch etwas zu sagen. „Es passiert nichts Wichtiges, ohne daß wir dabei sind.“ Dieser Zustand dürfe aber nicht zu lange dauern. Die CDU-Niederlage in Rheinland-Pfalz wird sich nach Ansicht Brandts auch auf die nächste Bundestagswahl auswirken. Vor allem der direkte Wechsel vieler Wähler von der CDU zur SPD werde langfristig nachwirken.
Brandt hält es allerdings auch für möglich, daß es 1994 der Union nützen könnte, wenn bis dahin die schwierige Lage in den neuen Ländern überwunden sei.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
