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Wohnheim in Rudow geräumt

■ Die Räumung kam für die zwanzig Bewohner völlig überraschend/ Rangelei mit Polizei

Rudow. Zwanzig Asylbewerber mußten letzte Woche überraschend ihr Quartier im Wohnheim an der Buckower Chaussee räumen. Bei dem plötzlichen Umzug half die Polizei nach Angaben von Augenzeugen kräftig mit. »Die haben die Sachen der Leute auf den Flur geworfen«, berichtete der Palästinenser Sammy A. (30). Es kam zu einer kurzen Rangelei.

Die herbeigerufene Sozialarbeiterin des Landesamtes für Zentrale Soziale Aufgaben (Lasoz) bot den meisten der 45 betroffenen Flüchtlinge Ausweichquartiere in einem großen Lager an der Ballwinstraße (Neukölln) sowie in Spandau und im ehemaligen Arbeiterwohnheim der Borsigwerke bei Pankow an.

Helga Palloks, Referatsleiterin für die Unterbringung der Flüchtlinge beim Lasoz begründete die plötzliche Umsiedlung so: »Wir brauchen den Platz an der Buckower Chaussee für unsere Neuzugänge. Diese Woche kamen aus Osteuropa zwischen 30 und 98 Leute statt sonst 20 bis 40.«

Sammy A., der jetzt mit Frau und drei Kindern in der Ballwinstraße wohnt, hält das von einer Privatfirma betriebene Lager mit 400 Plätzen für menschenunwürdig. »Die Tapeten stinken«, berichtet er aus dem Haus, das voller Insekten sei. Um öffentlich klarzumachen, daß »wir keine Tiere sind«, will er zusammen mit einigen anderen Umgesiedelten in die Kreuzberger Heiligkreuzkirche ziehen. Nach Angaben des Lasoz müssen für je zehn Flüchtlinge eine Toilette und für je 15 Leute eine Dusche zur Verfügung stehen. Außerdem darf jeder Asylbewerber sechs Quadratmeter Wohnraum beanspruchen. Für Kinder sind mindestens vier Quadratmeter vorgeschrieben. Schäferhunde haben nach den Tierschutzbestimmungen Anspruch auf sechs Quadratmeter Platz. Robert Fishman

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