AKW Würgassen kurz besetzt

Würgassen (taz) — Mit einer überraschenden Aktion hat eine Gruppe von AtomgegnerInnen am Sonntag mittag einen Teil des Kraftwerkes von Würgassen besetzt. Knapp zwei Stunden konnten keine Fahrzeuge passieren, der für 14 Uhr festgesetzte Schichtwechsel mußte verschoben werden.

Seit fast zwei Jahren blockieren Bürgerinitiativen aus Göttingen, Kassel und dem Weserbergland einmal im Monat die Zufahrtswege zum Würgassener Uraltreaktor, diesmal ging's zur Sache. Blitzschnell durchschnitten acht AKW-Gegner und Gegnerinnen den Draht über dem Haupttor und drangen mit Hilfe mitgebrachter Trittleitern auf das Gelände vor. Flugs war auch ein zweiter Zaun aufgestemmt, die Demonstranten besetzten den Hauptverbindungsweg innerhalb des Kraftwerks. Etwa fünfzig weitere UmweltschützerInnen blockierten das Tor von außen, tatkräftig unterstützt von einer Polizeikette, die weitere Demonstranten am Überklettern des Tores hinderte. Gegen 14.30 Uhr nahmen Beamte innerhalb des Kraftwerkareals die Besetzer fest und verfrachteten sie nach Leibesvisitationen zu einem Nebenausgang. Die Polizei wird Anzeige wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch erstatten. Reimar Paul