EUROFACETTEN: Das Ideal des Monarchen
■ Rußland braucht den Zar gegen das Chaos
Wozu braucht Rußland eine Monarchie? Diese Frage stellt sich der demokratische Westen, zumal man sich die heutigen Monarchisten als extravagante Konservative vorstellt, denen das Gefühl für die Realität abhanden gekommen ist. Eine solche Sichtweise wird der Tiefe der Philosophie der Monarchie nicht gerecht. Leider wurde erst zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts eine Theorie vom Wesen der russischen monarchistischen Staatlichkeit ausgearbeitet, als die marxistische Idee das Bewußtsein der gebildetsten Schicht der russischen Gesellschaft schon unwiederruflich zersetzt hatte. Doch die Auslegung des hervorragenden Werkes L. Tichomirows Monarchistische Staatlichkeit ermöglicht uns Monarchisten die Hoffnung darauf, daß der russische Thron wiedererrichtet und universale Katastrophen vermieden werden können, wie sie die erneute Begeisterung der „Perestroika“-Intelligenz für einen westlichen Entwicklungsweg Rußlands sonst nach sich zögen.
I.Nur die Wiederherstellung eines christlichen Staates, in dem sich die rechtgläubige Kirche unter dem Schutz der Monarchie befindet, ermöglicht die Entatheisierung des Volkes. Mit einem atheistischen Volk droht ein blutiges Chaos.
II.Der Übergang zu einem Mehrparteiensystem verschärft die politischen, nationalen, konfessionellen und sonstigen Gegensätze zwischen den um die Macht kämpfenden Bevölkerungsgruppen. Nur eine legitime Monarchie könnte als unabhängiger politischer Schiedsrichter eine stabile Macht in dem wiederhergestellen Imperium gewährleisten.
III.Nur ein Monarch kann die Nationalitätenkonflikte lösen, indem er den einzelnen Völkern und Territorien besondere Formen der Selbstverwaltung schenkt, ohne die dort lebende russische Bevölkerung in ihren Rechten einzuengen.
IV.Nur ein Monarch kann schmerzlos die umfassende Privatisierung des Staatseigentums durchführen und den Bauern auch die Gewißheit geben, daß es ihnen nicht bald wieder von einem neuen Präsidenten abgenommen wird.
Das Dynastieprinzip verpflichtet den Monarchen in höchstem Maße, nicht so zu sein, wie es ihm gefällt, sondern so, wie es das Ideal von ihm erfordert. Sergej Woljewitsch Jurkow-Engelhardt
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