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Polizei demolierte türkisches Lokal

■ ZDF-Team wurde angegriffen/ Augenzeugen berichten von mehreren Polizeiübergriffen

Berlin. Polizeipräsident Georg Schertz war sich gestern ganz sicher. Schlagstock, Reizgas und Wasserwerfer seien »nur dort eingesetzt worden, wo es unbedingt erforderlich war«. Der Polizeipräsident irrt. Im Verlauf der diesjährigen 1.-Mai-Nacht kam es in Kreuzberg offensichtlich zu mehreren Übergriffen. So wurde das türkische Lokal »Kösk« am Lausitzer Platz gegen 20.45 Uhr von etwa zehn Beamten gestürmt, die auf der Jagd nach einigen Jugendlichen waren. Gäste und Wirt berichteten anschließend, die Polizeibeamten hätten auch die friedlich an den Tischen sitzenden Gäste mit Schlagstöcken geschlagen, Gläser von den Tischen gestürzt und Stühle und Tische umgeworfen.

Ein ZDF-Team wurde um 19.50 Uhr an der Ecke Skalitzer-, Manteuffelstraße von der Polizei angegriffen. Ein Kamera-Assistent sei dabei zu Boden geschleudert worden, sagte ein ZDF-Journalist gestern. Die Beamten hätten sich geweigert, ihre Dienstnummer zu nennen.

Zu einem Zwischenfall kam es auch kurz vor 23 Uhr in der Kneipe »Wiener Blut« in der Wiener Straße. Nach Augenzeugenberichten packten dort drei Polizeibeamte den als »Christian mit der Holzkamera« stadtbekannten Christian S. und bedrohten ihn mit den Worten: »Daß du nie wieder Zivilpolizisten verrätst!« Zwei Beamte hätten ihn dann gewaltsam zur Tür gezerrt, jedoch nicht festgenommen. hmt

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