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Treuhand setzt auf Ausland

■ Ausländische Investoren bisher kaum vertreten/ An erster Stelle steht Frankreich/ Japaner zurückhaltend

Schwerin (dpa/vwd) — Die Berliner Treuhandanstalt will sich verstärkt um den Verkauf ostdeutscher Unternehmen an ausländische Investoren einsetzen. Dies kündigte Wolfgang Vehse, zuständig für Auslandsinvestitionen bei der Treuhand, auf einem Seminar des Auswärtigen Amtes am Freitag in Schwerin an, an dem Wirtschaftsreferenten der deutschen Vertretungen in den OECD- Staaten teilnahmen. Bislang seien in den FNL 61 größere und mittlere Unternehmen vorwiegend der Bauindustrie, Energie sowie Nahrungsmittelverarbeitung verkauft worden.

An erster Stelle der ausländischen Investoren stehe bislang Frankreich mit zwanzig gekauften Unternehmen, gefolgt von den USA und Schweden mit jeweils acht bereits übernommenen ostdeutschen Betrieben. Mit Japan sei noch kein Verkaufsabschluß unterzeichnet worden. Vehse betonte, die Treuhandanstalt werde künftig offensiver als bisher Verkaufsstrategien im Ausland verfolgen. Ausländische Investitionen seien bislang aufgrund vieler Mißverständnisse im Ausland nur schleppend in Gang gekommen. „Ostdeutschland ist kein (süditalienischer) Mezzogiorno“, sagte Vehse. Auch müsse den ausländischen Investoren klargemacht werden, daß die neuen Bundesländer „keineswegs auf dem Weg in die Verelendung“ seien. Zur besseren Kommunikation mit dem Ausland will die Treuhandanstalt in Kürze eine Informationsbroschüre über ihre Arbeit einschließlich einer Zwischenbilanz vorlegen. Vehse forderte das Bundeswirtschaftsministerium auf, gemeinsam mit dem Finanzministerium eine „Investitionsfibel Ostdeutschland“ für interessierte ausländische Unternehmer zu erstellen. An die Seminarteilnehmer appellierte er, in den OECD-Mitgliedsstaaten Daten über interessierte Unternehmen zu sammeln, aus denen ein Auslandsaktionspapier der Treuhandanstalt erstellt werden soll. Die Treuhandanstalt plant außerdem Informationsreisen nach Japan und in die USA.

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