: Schlägereien zwischen Skins und Autonomen
Hannover/Kiel (ap/dpa/taz) — In Seelze bei Hannover kam es am Samstag abend zu Schlägereien zwischen rund 50 Skinheads und einer Gruppe von etwa 150 Türken. Die türkischen Jugendlichen hätten Leuchtspurmunition abgefeuert und dabei einen Skin leicht verletzt, sagte die Polizei. Die Ordnungshüter beendeten die offenbar spontanen Krawalle in der Innenstadt und begleitete die zum Großteil aus Hannover angereisten Jugendlichen zum Bahnhof. Zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen und Schlagwerkzeuge sichergestellt.
Zu einer weiteren Auseinandersetzung kam es am gleichen Abend in Scheeßel, Landkreis Rotenburg/ Wümme, wo es zwischen rund hundert Autonomen und rechtsradikalen Jugendlichen zu schweren Schlägereien kam. Die Autonomen hätten Autos mit Flaschen und Steinen beworfen und ein leerstehendes Haus besetzt, meldete der Polizeibericht. Die anrückenden Beamten sahen sich mit Baseballschlägern attackiert. Die Polizei nahm drei der Autonomen vorläufig fest und stellte rund 40 Schlagwerkzeuge sicher. Bei dieser Schlägerei handelte es sich nach Einschätzung der Polizei um einen Racheakt der Autonomen, die damit einen früheren Angriff der Rechtsradikalen vergelten wollten.
Eine kleinere Straßenschlacht sorgte bereits in der Nacht zum Samstag in Kiel für Aufregung. Laut Polizei fühlten sich Autonome provoziert, als vor ihrem Haus rechtsextreme Skinheads aufmarschierten. Als die Polizei das Haus durchsuchte, fand sie nach eigenen Angaben Molotowcocktails. Verletzt wurde niemand.
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