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Aussiedlergemeinden

■ SPD: Eigene Gemeinden für Aussiedler einrichten

Düsseldorf (dpa) — Angesichts der steigenden Aussiedlerzahlen in der Bundesrepublik hat Nordrhein- Westfalens Sozialminister Hermann Heinemann (SPD) die Einrichtung von Aussiedlergemeinden angeregt. Das Bedürfnis etwa vieler Sowjetdeutschen, vor allem aus religiösen Gründen in der Bundesrepublik in festen Gemeinschaften zu leben, und die Überlastung einzelner Gemeinden seien Gründe, über solche Gemeinschaften nachzudenken, so Heinemann in Düsseldorf. Er rechne damit, daß noch 1991 schätzungsweise zwei bis vier Millionen Rußlanddeutsche nach Deutschland kommen.

Hauptmotiv für den Zuzug sei vor allem der Wunsch vieler Aussiedler, „als Deutsche unter Deutschen zu leben“, zitierte Heinemann aus einer Studie der Gesellschaft für Politik und Sozialforschung (Polis) in München. Die Befragung von rund 4.700 Aussiedlern habe ergeben, daß sich in der Sowjetunion und in Polen zahlreiche deutsche Dorfgemeinschaften auflösen und viele Aussiedler in Deutschland wieder mit Verwandten und Bekannten — überwiegend in den alten Bundesländern — zusammenleben wollen. Allein die Zahl der nachkommenden Verwandten von lediglich 250 Befragten beziffert die Studie auf bis zu 5.000 Personen. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 397.073 Aussiedler nach Deutschland, davon 147.950 aus der Sowjetunion und 133.872 aus Polen.

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