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Die neuen Gesichter der CDU

■ Wahlmänner der Bremer CDU entschieden über die Bürgerschaftsliste

Am Montag abend hat die Bremer CDU einen zweitägigen Sitzungsmarathon begonnen: 89 Wahlmänner sollten über die Kandidatenliste für die Bürgerschaft abstimmen. Am ersten Abend wurden die ersten 25 Plätze in der gesetzlich vorgeschriebenen Einzelabstimmung beschlossen. Während die anderen demokratischen Parteien die Presse zu solchen für die nächsten vier Jahre entscheidenden Parteiversammlungen einladen, finden die CDU-Personalentscheidungen völlig unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Am Montag verlief der erste Teil der Kandidatenkür auch ohne weitere Debatte. Zu dem Vorschlägen des Landesvorstandes gab es für keine Position der Kandidatenliste eine abweichende Kandidatur oder auch nur abweichende Meinungsäußerungen. Nur an einzelnen Stimmergebnissen ist leise Kritik abzulesen — insbesondere Elisabeth Motschmann (Platz 4) und Günter Niederbremer (Platz 6) erhielten deutlich weniger Ja- Stimmen als die sonst üblichen 60-70.

Wenn CDU-Landeschef Neumann mit seiner 30-Prozent- Prognose Recht behält, dann haben die gewählten 25 Kandidaten und Kandidatinnen sichere Listenplätze. Mit nur einer Gegenstimme wurde Sparkassen-Vorstandsmitglied Ulrich Nölle zum Spitzenkandidaten für Platz eins nominiert, es folgt der Fraktionsvorsitzende Peter Kudella. Auf Platz drei kam Roswitha Erlenwein. Die erste Überraschung der Liste: Für Elisabeth Motschmann — sie war bisher nicht im Landesparlament — wurde Platz 4 freigemacht.

Danach folgen bekannte Namen: Der gescheiterte Spitzenkandidat von 1987, Reinhard Metz, auf Platz 5, Günter Niederbremer (6), Helmut Pflugradt (7), Wolfgang Schroers (8), Ralf H. Borttscheller (9), Bernt Schulte (10), Wedige von der Schulenburg (11).

Die zweite Überraschung der Liste: Ulrike Schreiber, bisher nur Vorsitzende der Frauen- Union und im Sprecherin des Beirat Mitte, wo sie gegen innerparteiliches Murren den grünen Ortsamtsleiter Hucky Heck durchsetzte, wird auf Platz 12 in die Bürgerschaft einziehen. Platz 13 hat Rudolf Gassdorf, auf Platz 14 wurde der nach 15jähriger SPD- Mitgliedschaft 1987 dort ausgetretene Polizist Rolf Herderhorst abgesichert. Er ist Mitglied im Vorstand der Gewerkschaft der Polizei und im Personalrat bei der Bereitschaftspolizei. Unter den ersten 25 sind zwei weitere Frauen: Silke Strietzel (18) und Parlamentsneuling Monika Harms (23). Auf eigenen Wunsch nicht mehr aufgestellt wurde Karin Stieringer.

Am gestrigen Dienstag abend sollten die hinteren Plätze der Liste beschlossen werden, von denen die ersten als Nachrücker eine Chance haben. CDU-intern wurde hier mit Konkurrenz-Kandidaturen gerechnet. K.W.

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