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Zurück in den Westen

■ Asylsuchende halten es in der Ex-DDR nicht mehr aus

Die Stellungnahme klingt wie ein Hilferuf und läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Auf dreieinhalb Din-A 4-Seiten haben die Mitarbeiter des Psychosozialen Zentrums für ausländische Flüchtlinge in Frankfurt ihre Erfahrungen mit Asylsuchenden zusammengefaßt, die aus ihren Unterkunftsorten in Ostdeutschland zurück in den Westen, in die hessische Gemeinschaftsunterkunft Schwalbach geflohen sind. Die Diplom-Psychologen: „Der größte Teil dieser Personen hatte große traumatische, seelische und oft auch körperliche Verletzungen durch ihren Aufenthalt in der Ex-DDR aufzuweisen.“

Seit einigen Wochen berät das Psychosoziale Zentrum beinahe ausschließlich nur noch Flüchtlinge, die Opfer von Überfällen und menschenunwürdiger Behandlung in der Ex-DDR geworden sind und nun „panische Angst“ haben, wieder dorthin zurückgeschickt zu werden. Immer mehr Asylbewerber — vor allem aus Afrika — suchen die Beratungsstelle auch auf, weil sie sich davor fürchten, in die neuen Bundesländer umverteilt zu werden. Die meisten von ihnen, so berichten die Psychologen, zeigten angesichts der drohenden Umverteilung „psychopathologische Symptome wie Angstzustände, Schlaflosigkeit, Suizidgedanken und psychosomatische Beschwerden“. „Bei mehreren Flüchtlingen, die auf ihre Verteilung warten, ist diese Verunsicherung so groß, daß wir Kurzschlußhandlungen nicht ausschließen können.“ Angesichts der Ausländerfeindlichkeit und der fehlenden strukturellen Versorgung, so ein Fazit des psychosozialen Beratungszentrums, sollten „Flüchtlinge zu diesem Zeitpunkt nicht nach Ostdeutschland umverteilt werden“. Ve.

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