piwik no script img

Post posthum

■ Carl von Ossietzky bekommt Werbepost geschickt

Der 1938 nach einer KZ-Haft gestorbene Friedensnobelpreiträger Carl von Ossietzky hat 53 Jahre nach seinem Tod Werbepost bekommen. Ein Computerunternehmen aus dem bayrischen Aschheim bedankte sich dieser Tage für einen Besuch Ossietzkys auf seinem Ausstellungsstand bei der jüngsten Elektronik- Messe CEBIT in Hannover.

Adressiert war die Dank-und Werbebotschaft an die „Universität Oldenburg, Physik, Herrn Carl von Ossietzky“. Damit sollte dem möglichen Kunden eine „Preisinformation“ ins Haus geschickt werden, der - dem Firmencomputer zufolge — die Messe aus dem Grab besucht haben muß.

Wie Name und Adresse des toten Ossietzky in den elektronischen Postversender der Firma geriet, wird möglicherweise ein Geheimnis bleiben. Gefüttert haben muß ihn aller Wahrscheinlichkeit nach ein Lebender.

Die Universität Oldenburg darf nach einem Beschluß der Landesregierung neuerdings, nach jahrelangen politischen Querelen, offiziell den Namen des Nobelpreisträgers von Ossietzky im Siegel führen.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen