: Rücktrittswelle in Brasilien
Rio de Janeiro (ap/ips) — Die Demission von Wirtschaftsministerin Zelia Cardoso de Mello hat in Brasilien eine Rücktrittswelle ausgelöst. Die von Geschäftswelt, Gewerkschaften und ausländischen Gläubigern heftig angegriffene Ministerin hatte am Mittwoch nach 14monatigem Kampf gegen die galoppierende Inflation ihr Amt zur Verfügung gestellt.
Am Donnerstag gaben auch der Staatssekretär für Wirtschaftspolitik, der Präsident der brasilianischen Zentralbank und das gesamte Führungspersonal der Zentralbank ihren Rücktritt bekannt. Der neue Wirtschaftsminister Marcilio Marques Moreira soll offenbar für beschleunigte Verhandlungen über die brasilianischen Auslandsschulden sorgen, die insgesamt 121 Milliarden Dollar betragen.
Seit dem Amtsantritt von Präsident Collor im März 1990 hatte die Wirtschaftsministerin zwei Programme zur Bekämpfung der Inflation vorgelegt. Das erste scheiterte, und auch das zweite schien nicht zu greifen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
