piwik no script img

Ostsee-Villa zum Vorzugspreis

Hamburg (dpa) — Der Generalstaatsanwalt von Mecklenburg-Vorpommern, Alexander Prechtel, ist durch den Kauf einer ehemaligen Stasi-Villa in Warnemünde zu einem Vorzugspreis ins Zwielicht geraten. Wie der „Spiegel“ berichtet, hat die Treuhand die Immobilie in unmittelbarer Strandnähe in Warnemünde bei Rostock zu einem ungewöhnlichen Vorzugspreis an den früheren Sprecher der Bundesanwaltschaft veräußert.

Obwohl die Backstein-Villa mit Sauna und Kellerbar von einem amtlichen Schätzer auf 1,2 Millionen Mark taxiert worden war und Experten einen „noch höheren Verkehrswert“ von bis zu vier Millionen Mark für möglich hielten, vergab die Treuhand die Immobilie für 817.000 Mark. Der Rostocker Treuhand- Chef Karl Utz persönlich habe festgelegt, daß der amtlich geschätzte Grundstückspreis wegen angeblich „verkehrsreicher Lage“ um 25 Prozent von 240 auf 180 Mark pro Quadratmeter gesenkt wurde. Trotz eines „ganzen Stapels von Bewerbern“ habe Utz auch auf eine öffentliche Ausschreibung verzichtet. Die Verkaufsgenehmigung der Treuhand sei „ausdrücklich nur zugunsten Herrn Prechtels erteilt“ worden.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen