: Begehrte Ostprodukte
Berlin (dpa) —Produkte aus Ostdeutschland haben wieder eine Chance. Nachdem die Erzeugnisse nach der Wiedervereinigung in vielen Geschäften der Ex-DDR aus dem Sortiment verschwanden, fragen die Verbraucher jetzt verstärkt nach heimischen Produkten.
Ingrid Kehl, stellvertretende Chefin einer Drogerie in Suhl, betont, viele Verbraucher hätten sich zunächst von den bunten Verpackungen der Westwaren blenden lassen, um dann festzustellen, daß diese auch nicht besser seien.
Gefragt sind vor allem Obst, Gemüse, Milchprodukte sowie Brot- und Wurstwaren. Auch Kühl- und Gefrierschränke aus ostdeutschen Fabriken finden wieder viele Abnehmer. Schwer tun sich ostdeutsche Hersteller dagegen mit Süßwaren, Unterhaltungselektronik und Kosmetika. Auch ihre Konfektion ist schwer verkäuflich.
In mehreren ostdeutschen Ländern bemühen sich Handelsketten, verstärkt Ostprodukte aufzunehmen. Rewe berichtet, 30 Prozent des gesamten Sortiments in den neuen Ländern seien inzwischen Ostware. Walter Deuss, Chef der Essener Karstadt AG, beobachtet „leichten Anstieg“ des Anteils ostdeutscher Produkte. Sein Zentralankauf sei angewiesen, ostdeutsche Lieferanten nicht zu vernachlässigen, wenn Preis und Qualität stimmten.
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