piwik no script img

Sowjetunion zerstört die letzten SS-20

Moskau (dpa) — Die UdSSR hat am Sonntag ihre letzten zwei Mittelstreckenraketen vom Typ SS-20 auf dem Versuchsgelände Kapustin Jar (Mittelrußland) gesprengt. Dies teilte das sowjetische Verteidigungsministerium auf Anfrage mit. Damit haben die UdSSR und die USA das im Dezember 1987 von den Präsidenten Michail Gorbatschow und Ronald Reagan unterzeichnete Abkommen über die Vernichtung ihrer Mittelstreckenraketen erfüllt. Die USA hatten die letzte Pershing-2-Rakete vor einigen Tagen zerstört.

Insgesamt vernichteten die UdSSR und die USA zusammen fast 2.700 Raketen. Davon entfielen 1.846 auf die UdSSR und 846 auf die USA, sagte Leiter des sowjetischen Zentrums für die Verringerung atomarer Gefahren, Generalleutnant W. Medwedjew, in einem von der Parlamentszeitung 'Iswestija‘ am Wochenende veröffentlichten Interview. Die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur 'tass‘ würdigte das Mittelstreckenabkommen am Sonntag in einem Kommentar als „prinzipiell neues Herangehen an Sicherheitsfragen“.

Als „großen Durchbruch“ bezeichnete 'tass‘ die von beiden Seiten vorgenommenen Kontrollen vor Ort. Nach Medwedjews Angaben führte die UdSSR etwa 250 Kontrollen zur Überwachung der Vernichtung durch, während die USA 530 Inspektionen in sowjetischen Rüstungsfabriken unternahmen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen