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Erste freie Wahlen in Nepal: Endergebnis nicht vor Freitag

Katmandu (ap) — Die erste freie Parlamentswahl in Nepal seit 32 Jahren muß in 37 Wahllokalen wegen des Verdachts auf Wahlbetrug wiederholt werden. Wie die Wahlkommission gestern mitteilte, verlief die Abstimmung, an der sich am Sonntag zwei Drittel der elf Millionen Wahlberechtigten beteiligt hatten, jedoch friedlicher als erwartet. Bei vereinzelten blutigen Auseinandersetzungen seien 25 Menschen verletzt worden, hieß es. Bei Gewalttätigkeiten vor der Wahl waren neun Menschen ums Leben gekommen. Den Angaben zufolge waren bis gestern ein Zehntel der Stimmen ausgezählt, so daß mit dem Endergebnis nicht vor Freitag dieser Woche zu rechnen ist. Nach Mitteilung der Wahlkommission errang den ersten der insgesamt 205 zu vergebenden Parlamentssitze ein Vertreter der nepalesischen Kongreßpartei (NC), die mit Krishna Prasad Bhatterai bereits den derzeitigen Ministerpräsidenten in der im April 1990 gebildeten Übergangsregierung stellt. Das Linksbündnis Vereinigte Marxisten-Leninisten (UML), das als Koalitionspartner der Kongreßpartei gleichfalls in dem Regierungskabinett arbeitet, wird nach ersten Zwischenergebnissen in zwölf von 16 Stimmbezirken als Sieger gehandelt. Die Wahl und die Auszählung der Stimmen werden von einer aus 61 Mitgliedern bestehenden internationalen Kommission beobachtet. In einer ersten Stellungnahme bezeichneten sie die Abstimmung als einen guten Auftakt für die junge Demokratie des Landes.

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