Rapide Ausbreitung von Krankheiten

■ GIs bei Rettungsarbeiten in Bangladesch eingesetzt Soldaten befanden sich auf Rückweg vom Golf

Dhaka/Neu Delhi (dpa/afp) — Gut zwei Wochen nach der Sturmflutkatastrophe in Bangladesch gibt es wegen der unterbrochenen Kommunikationswege noch keine offizielle Einschätzung über die Gesamtzahl der Opfer. Das teilten Behördensprecher in Dhaka mit. In den betroffenen Gebieten breiten sich durch die Verseuchung des Wassers Krankheiten weiter aus. Etwa 70.000 Menschen sind bereits an Durchfall erkrankt. Nach Angaben von Ärzten in der Hafenstadt Chittagong liegt die Zahl der Betroffenen sogar bei 100.000.

Unterdessen sind am Mittwoch mehrere Tausend US-Marinesoldaten in Bangladesch an Land gegangen, um sich an Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten im Katastrophengebiet zu beteiligen. Die Soldaten, die sich auf dem Rückweg vom Persischen Golf zu ihrer japanischen Basis Okinawa befanden, unterbrachen ihre Rückreise auf Geheiß der Regierung, die damit einem Hilfeersuchen der Regierung in Dhaka nachkommt. Ihre Ankunft hat inzwischen zu irritierten Reaktionen der Bangladescher Opposition geführt. Der Chef der oppositionellen Arbeiterpartei, Rashed Khan, erklärte, die fremden Truppen gefährdeten die Souveränität des Landes. Dagegen hält sich nach Berichten der britischen BBC die Armee Bangladeschs bei den Rettungsarbeiten auffallend zurück. Ihr Versuch, die Rettungsarbeiten gänzlich in eigener Regie zur organisieren, hatte starken Widerstand der erst vor zwei Monaten gewählten Zivilregierung erfahren.