: Der Verein Berliner Künstler besteht nunmehr seit 150 Jahren
Berlin. Der Verein Berliner Künstler (VBK) besteht seit 150 Jahre. Er enstand 1841 aus dem Zusammenschluß mehrerer Künstlervereine und war ein kulturpolitisches Novum. Bekannt wurden bald die Künstlerfeste des Vereins. Durch den »Hofmaler« Anton von Werner, dem Vorsitzenden von 1887 bis 1907, hatte der Verein auch Verbindungen zum kaiserlichen Hof der Reichshauptstadt, was Kaiser Wilhelm II. aber nicht daran hinderte, eine VBK-Ausstellung mit Werken von Edvard Munch nach wenigen Tagen wieder schließen zu lassen. 1891 gelang es dem Verein, die erste internationale Kunstausstellung in Berlin zu veranstalten und in Zusammenarbeit mit der Königlichen Akademie der Künste organisierte er auch die alljährliche Große Berliner Kunstausstellung.
Die Namen der Mitglieder des Vereins Berliner Künstler lesen sich wie ein Abriß der Kunstgeschichte — Adolph von Menzel, Conrad Felixmüller, Max Liebermann, Walter Leistikow, Christian Schad, unter den Bildhauern Reinhold Begas und Georg Kolbe sowie von den Architekten unter anderem der Erbauer des Reichstagsgebäudes, Paul Wallot.
Von fortschrittlichen Mitgliedern des Vereins wie Liebermann und Leistikow ging die Gründung der Sezession aus, die später eigenständig arbeitete. Nach 1933 ist es dem Verein nicht gelungen, sich der Vereinnahmung durch die NS-Kulturpolitik zu entziehen.
Der Zweite Weltkrieg habe den verbliebenen Besitz des Vereins zerstört, der 1949 neugegründet wurde. Erste Höhepunkte waren Sonderausstellungen mit Arbeiten von Chagall, Kollwitz und van Gogh. Seit 1964 ist das Haus und die Galerie am Schöneberger Ufer Treffpunkt der Mitglieder des Vereins. Aus Anlaß des 150jährigen Bestehens soll eine Festschrift zur Geschichte des Vereins erscheinen und eine Übersichtsausstellung im Sommer stattfinden. dpa
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