: Verstoß gegen Treuepflicht
■ Mühlfenzl entließ stellvertretenden Hörfunk-Intendanten
Berlin (dpa/lbn) — Mit sofortiger Wirkung ist der stellvertretende Intendant des ostdeutschen Hörfunks, Jörg Hildebrandt, von seiner Funktion entbunden worden. Das teilte der Pressesprecher des Rundfunkbeauftragten der Bundesregierung, Rudolf Mühlfenzl, am Freitag mit. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sei eine öffentliche Stellungnahme Hildebrandts gegen das von Mühlfenzl initiierte Umschulungsprogramm für Hunderte von der Entlassung bedrohte Mitarbeiter des Hörfunks und Fernsehens der Ex- DDR gewesen.
Hildebrandt wird vorgeworfen, das Programm gegenüber der Agentur 'epd‘ als „vordergründige, nur auf öffentliche Beruhigung bedachte Maßnahme“ kritisiert zu haben. Er habe damit „in schwerwiegender Weise gegen seine dienstvertragliche Treuepflicht“ verstoßen. Bereits bei „vorangegangenen Äußerungen“ sei Hildebrandt auf arbeitsrechtliche Konsequenzen hingewiesen worden.
So habe er dem vom Rundfunkbeauftragten für die Umschulungsmaßnahmen als Berater engagierten Ferdi Breidbach unterstellt, er beabsichtige „persönlichen Gewinn“ zu erzielen. Trotz Aufforderung habe Hildebrandt diese Äußerung nicht widerrufen.
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