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US-Firmen in den Osten

■ Informationslücken und viele falsche Vorstellungen

Washington (dpa) — US-Unternehmen interessieren sich erst vereinzelt für Investitionen in den fünf neuen Bundesländern. Das Interesse ist aber nach Beobachtungen der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer in New York lebhafter geworden. Deren Chef Werner Waldbröl berichtet von „40 bis 50 qualifizierte Anfragen pro Woche“, hauptsächlich von Unternehmen aus den Branchen Chemie, Maschinenbau und Mikroelektronik.

Dennoch wird die amerikanische Industrie mit einem Engagement in Ostdeutschland weiterhin vorsichtig bleiben, glaubt Stephen Cooney vom US-Verband der Verarbeitenden Industrie (NAM). Es sei nach wie vor einfacher, Kapazitäten in Westdeutschland und Europa auszubauen.

Woran es fehlt, sind nach Ansicht amerikanischer Experten gezielte Werbung für und breitere Informationen über den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland. Auch der Eindruck, daß die Westdeutschen Ostdeutschland mit Beschlag belegt hätten und dagegen kaum anzukommen sei, erkläre die enttäuschend geringe Zahl von US-Investoren.

Ostdeutsche Unternehmer haben die Sache jetzt selbst in die Hand genommen. Derzeit bereisen 32 Unternehmer aus Leipzig, Erfurt, Magdeburg, Weimar und anderen ostdeutschen Städten die USA und Kanada auf der Suche nach Kunden, Teihabern und Käufern für ihre Firmen.

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