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Boock entlastet Albrecht — und bleibt seiner Linie treu

■ Politik und Staatsschutz streiten weiter über RAF-Gefangene

Berlin (taz) — Peter-Jürgen Boock hat die in Stuttgart-Stammheim angeklagte Susanne Albrecht weiter entlastet. Brachial sei Albrecht 1977 von der RAF als „Türöffnerin“ bei der mißglückten Entführung ihres „Onkels“, des Bankiers Jürgen Ponto, benutzt worden, erklärte der zu lebenslanger Haft verurteilte RAF-Aussteiger gestern in Stuttgart. Am gescheiterten Raketenwerferanschlag auf die Bundesanwaltschaft im August 1977 habe sie sich nicht beteiligt. Nach Pontos Tod sei die „unsichere Kantonistin“ Albrecht eine ständige Gefahr für die Gruppe gewesen. Boock weigerte sich, Fragen nach seinem eigenen Beitrag und dem anderer am Ponto-Anschlag zu beantworten. Auf Antrag der Verteidigung und mit Zustimmung der Bundesanwaltschaft ließ das Gericht gestern den Anklagepunkt „Raketenwerferanschlag“ gegen Albrecht fallen. Schon heute sollen Staatsanwaltschaft und Verteidigung plädieren.

Der Streit über Zusammenlegung oder Trennung anderer RAF-Gefangener spitzte sich gestern weiter zu. Der Präsident des Bundeskriminalamts, Zachert, spekulierte über mögliche Entführungsaktionen der RAF zur Freipressung ihrer Gesinnungsgenossen. SEITE 5

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